Die Haus Cramer Gruppe (vormals Warsteiner) meldet für 2024 einen leichten Absatzanstieg von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Konkrete Zahlen teilt das Unternehmen allerdings nicht mit, lediglich von einer verbesserten Position sowie zweistelligen Zuwachsraten ist die Rede. Dabei werden insbesondere die Randsortimente genannt.
Demnach lagen die Zuwächse bei der Marke Oberbräu Hell im zweistelligen Prozentbereich. Angesichts der geringen Basis – Branchenkenner schätzen 30.000 Hektoliter – fällt das jedoch kaum ins Gewicht. Ähnliches gilt für den steilen Aufwärtstrend der Warsteiner Naturradler-Range, die erst im vergangenen Jahr durch die zusätzliche Geschmacksrichtung Grapefruit ergänzt wurde.
Über die Absätze der Marke Warsteiner macht die Brauerei keine Angaben und verweist stattdessen auf die positive Entwicklung des Auslandsgeschäfts sowie die der Third Party Brands (Estrella Galicia sowie die Spezialitätenbiere der irischen Rye River Brewing Company). Bei den Third Party Brands sei der Absatz durch verschiedene Vertriebskooperationen im zweistelligen Prozentbereich gewachsen, ebenso wie der Geschäftsbereich Contract Filling, heißt es.
Tatsache ist: Die Kernmarken der Gruppe kämpfen offenbar mit Absatzverlusten. Insbesondere die Marke Warsteiner soll deutlich im Minus liegen und dürfte nach der für Februar angekündigten Preiserhöhung weiter an Menge verlieren.
Die heute veröffentlichte Bilanz wird von tiefgreifenden Personalwechseln überschattet. Anfang Januar 2025 verabschiedete sich Gastrochef André Hilmer. Im November trat CEO und CFO Helmut Hörz aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zurück. Bereits im August hatte Uwe Albershardt, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, das Unternehmen nach nur zweieinhalb Jahren verlassen. Auch die kaufmännische Leiterin Manuela Hemp legte ihr Amt nieder, gefolgt von Personalleiterin Dagmar Borren (wir berichteten).