Mit einem deutlichen Plus hat die Warsteiner Brauerei das Jahr 2022 abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilt, stieg der Absatz um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit wesentlich stärker als der Gesamtmarkt, der deutschlandweit zuletzt um 4,7 Prozent zulegte (Januar bis November 2022). Absolute Zahlen teilt das Unternehmen nicht mit. Im Handel konnte die Marke Warsteiner ihren Marktanteil ausbauen, während das Geschäft in LEH und GAM (ohne Aldi, Lidl, Norma) laut Nielsen branchenweit um 4,6 Prozent schrumpfte.
Eine wichtige Rolle dürfte dabei die Preisstellung der Marke spielen; anders als die meisten Großbrauereien reagierte Warsteiner im Frühjahr letzten Jahres nicht mit Preiserhöhungen auf die sprunghaft gestiegenen Kosten und lag damit weiterhin unter dem Niveau anderer Premiummarken. Lediglich Fassbier wurde teurer, die letzte Preiserhöhung für Flaschenbier war im Herbst 2019.
Gastro-Geschäft von Lockdown erholt
Eine positive Bilanz zieht das Management auch über das Gastronomiegeschäft. So sei dort 2022 nicht nur der Bierabsatz überproportional gestiegen, sondern auch die Zahl der Gastronomiepartner. Allerdings war 2022 auch bei weitem nicht mehr so stark von pandemiebedingten Einschränkungen geprägt wie das Vergleichsjahr 2021, in dem sich die Gastronomie von Januar bis Mai im Lockdown befand.
Angesichts der durch den Ukrainekrieg bedingten Inflation und der daraus folgenden Konsumzurückhaltung könne man „sehr stolz“ auf die Jahresbilanz sein, betont Helmut Hörz, CEO, CFO und Vorsitzender der Geschäftsführung der Warsteiner Gruppe. „Wir konnten sowohl in der Gastronomie als auch im Handel deutlich zulegen. Das belegt, welches Potenzial in der Marke Warsteiner steckt“, so Hörz.
Alkoholhaltige Sorten legen am Heimatmarkt zu
Prozentual stärker als das Exportgeschäft legte den Angaben zufolge der Absatz im Inland zu. Das Plus von 9,9 Prozent am hiesigen Markt sei vor allem auf Wachstum bei den alkoholhaltigen Sorten – Warsteiner Premium Pilsner, Warsteiner Herb und Brewers Gold – zurückzuführen, die um knapp 11 Prozent wuchsen. Auch die Nachfrage nach Warsteiner in der Dose habe um 12,5 Prozent deutlich zugelegt. Der Erfolg der Marke sei aber auch Folge des Engagements auf Veranstaltungen. So sponserte das Unternehmen im vergangenen Jahr unter anderem Musikfestivals wie Rock am Ring, Rock im Park sowie Parookaville und Lollapalooza.
Positiv hätten sich aber auch weitere Biere der Gruppe entwickelt. So sei die Einführung der Hellbiermarke Oberbräu „ein voller Erfolg“ gewesen, und auch die Regionalmarken Herforder und Paderborner zeigten „deutlich steigende Absatzzahlen“. Mit den Bieren der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg habe man „die höchsten Steigerungsraten seit Jahren“ erzielt, heißt es.
Export: Nachfrage steigt unter anderem in China
Fürs Exportgeschäft meldet das Unternehmen ein Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem ebenfalls bereits positiven Vorjahresergebnis. Geprägt sei die Entwicklung durch eine stark steigende Nachfrage in China, Frankreich, Italien und den USA. Damit habe man auch den vollständigen Wegfall des Geschäfts mit Russland und der Ukraine kompensieren können.
Optimistisch zeigt sich Helmut Hörz auch fürs neue Jahr 2023, der sich dabei auf Maßnahmen stützt, „mit denen wir an diesen Erfolg anknüpfen werden“. Dazu zählt der CEO die kürzlich gegründete Einkaufskooperation mit dem Karlsberg Getränke Verbund sowie die Gründung der eigenen Logistiktochter Boxx Intermodal Logistics sowie die Beteiligungen an der irischen Rye River Brewing Company und dem Getränke-Start-up Hye.