Petcycle widerspricht der Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und ihrer Partner nach einer Sonderabgabe von 20 Cent auf Einwegflaschen und -dosen. Vor weiteren regulatorischen Maßnahmen müsse das Bundesumweltministerium eine valide Ökobilanz vorlegen, heißt es in einer Stellungnahme des Poolsystem-Betreibers.
„Als davon direkt betroffene Organisation und Pionier der Kreislaufwirtschaft verwehrt sich Petcycle gegen solche dirigistischen Maßnahmen“, heißt es in dem Papier. Allein durch den Sprachgebrauch würden alle einwegproduzierenden und -nutzenden Unternehmen zu Boykotteuren gestempelt.
Nicht Abfall, sondern Wertstoffe
Dabei habe Deutschland eines der am besten funktionierenden Pfandsysteme, das garantiere, „dass so gut wie keine Flaschen im Müll landen oder am Straßenrand liegen“. Das Pfandsystem habe eine Rückführungsquote von 99 Prozent aller Einwegflaschen, die im Petcycle-Kastensystem vertrieben werden, gebracht. Hierzulande spreche man daher nicht von Abfall, sondern von Wertstoffen.
Die nicht nachvollziehbare Feststellung, Flaschen aus 100 Prozent Rezyklat seien „Showprodukte“, zeuge „von einer interessensgetriebenen Verzerrung der Tatsachen“. Wenn eine 100 Prozent aus Rezyklat bestehende Putzmittelflasche einen Umweltpreis gewinne, aber hier Getränkeverpackungen diskriminiert würden, werde „mit zweierlei Maß gemessen“.
PET-Einweg in Ökobilanz so gut wie Glas-Mehrweg
Abschließend verweist Petcycle auf Ökobilanz-Untersuchungen, die zeigten, dass unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren wie Wasserverbrauch, Naturraumnutzung oder C02-Bilanz insbesondere PET-Einweg-Flaschen mit hoher Recyclingquote bezüglich ihrer Umweltbilanz auf dem Niveau von Glasmehrweg liegen.
Bevor weitere regulatorische Schritte eingeleitet würden, sollte die angekündigte Ökobilanz-Untersuchung des Bundesministeriums für Umwelt bzw. des Umweltbundesamts zu Getränkeverpackungen abgewartet werden. Eine bereits 99-prozentige Recyclingquote könne durch „dirigistische Maßnahmen“ nicht weiter verbessert werden.