Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben 2018 nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) preisbereinigt (real) zwischen 1,4 und 1,5 Prozent sowie nominal (nicht preisbereinigt) zwischen 3,1 und 3,3 Prozent mehr umgesetzt als im Jahr zuvor. Die Schätzungen basieren auf den für die Monate Januar bis November 2018 vorliegenden Angaben.
Indessen meldet der Handelsverband Deutschland (HDE) zu Jahresbeginn ein Sinken der Verbraucherstimmung. Das HDE-Konsumbarometer zeige den niedrigsten Stand seit seinem Start im Oktober 2016. Die Stimmung der Konsumenten habe sich sowohl gegenüber dem Vormonat als auch im Vorjahresvergleich verschlechtert, unterstreicht HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Seit dem zweiten Quartal 2018 lägen die Werte jeweils unter denen von 2017.
Der HDE fordert deshalb „überzeugende und rasche Maßnahmen zur Entlastung der Verbraucher“, um die Binnenkonjunktur auf Dauer zu stärken. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sollten deutlich entlastet werden, so Genth. Zudem sei es wichtig, den Solidaritätszuschlag zu streichen oder zumindest abzubauen.
Neben der Verbraucherstimmung kühlt sich dem Handelsverband zufolge auch die Stimmung in den Unternehmen ab, die Konjunkturprognosen sinken. Während die zurückgehenden Erwartungen in den letzten beiden Monaten noch von einer steigenden bzw. stabilen Anschaffungsneigung vor Weihnachten kompensiert worden seien, sei dies zu Jahresbeginn nicht mehr zu erwarten.
Zudem sei die gesamtwirtschaftliche Entwicklung von geopolitischen Risiken geprägt, so der HDE. Die Handelskonflikte mit den USA würden ebenso für Verunsicherung sorgen wie die noch nicht abschließend geklärte Umsetzung des Brexits.