Die Sicherung der Lieferketten für Lebensmittel gehört ganz oben auf die politische Agenda. Das fordern die Verbände der Getränkewirtschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung. Das mittelständisch geprägte Logistikgewerbe und der Getränkefachgroßhandel seien bereits durch die Corona-Krise geschwächt. Angesichts explodierender Energie- und Kraftstoffpreise sähen sich immer mehr Unternehmen gezwungen, Strecken nur noch eingeschränkt zu bedienen oder gar aufzugeben.
Infolge des Ukraine-Kriegs sei zu befürchten, dass die Energieversorgung und damit die Fähigkeit zur Produktion weiter Teile der gesamten Ernährungs- und Getränkeindustrie auch hierzulande massiv gefährdet würden, so die Verbände, die ausdrücklich betonen, die Sanktionen gegen Russland zu unterstützen. Die Getränkeproduktion sei in hohem Maße von Gas abhängig, heißt es. Mit Blick auf systemrelevante Strukturen müssten daher Vorkehrungen getroffen werden, um Engpässe in der Energieversorgung auszuschließen.
Senkung der Kraftstoffpreise gefordert
Neben verlässlichen Aussagen für den Krisenfall fordert die Branche Perspektiven, wie drastische Kostensteigerungen aufgefangen werden können. Politischen Handlungsspielraum sieht man bei den hohen Abgaben auf Kraftstoffpreise. Ihn gelte es zu nutzen, um die Auswirkungen für die Unternehmen abzufedern und deren Fortbestand zu sichern.
Zudem müsse das Bundeskartellamt dringend die Funktionsfähigkeit der Mechanismen zur Preisbildung prüfen. Mehr denn je sei es Aufgabe der Politik, gemeinsam mit der Wirtschaft kurzfristige und langfristige Strategien zu entwickeln, um das Funktionieren der Lieferketten und damit die Versorgung in Deutschland sicherzustellen.
Unterzeichnet haben die gemeinsame Erklärung der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels, der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels, der Verband Deutscher Mineralbrunnen, die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke, der Verband der deutschen Fruchtsaftindustrie und der Deutsche Brauer-Bund.