Bei der Brauerei Veltins gibt es einen überraschenden Wechsel im Marketing: Herbert Sollich (61), seit 1993 bei Veltins und seit 1996 Marketingdirektor der Brauerei, zieht sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben zurück. Damit verabschiedet sich der mit Abstand langjährigste Marketingverantwortliche der deutschen Brauwirtschaft. Sein Nachfolger wird Stefan Wiesmann (54), der 1996 zu Veltins kam und seit 1998 in verschiedenen Positionen des Marketings tätig war. Zuletzt verantwortete er die Markenführung des gesamten Produktportfolios und arbeitete seit mehreren Jahren sehr eng mit Sollich zusammen. In seiner neuen Funktion als Marketingdirektor berichtet Wiesmann an Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb.
„Mit Stefan Wiesmann wissen wir die Markenführung unseres Hauses in guten Händen, immerhin hat er den Markenerfolg seit über zwei Jahrzehnten mitgestaltet“, sagt Michael Huber, Generalbevollmächtigter der Brauerei. Damit sei die verlässliche Kontinuität der weiteren verbrauchernahen Markenentwicklung gewährleistet. „Unser Dank gilt Herbert Sollich, der schon vor der Jahrtausendwende die Marketing-Organisation der Brauerei Veltins zukunftsfähig aufgestellt hat.“ Er habe frühzeitig die Weichen gestellt, den facettenreichen Markenauftritt von Veltins sowie den Launch neuer Produkte marktstark und erfolgreich zu machen, so Huber. Sollich begleitete auch von Anfang an die über 25-jährige Partnerschaft mit Schalke (wir berichteten) und inszenierte ab 2002 die Werbung mit dem damaligen Schalke-Manager Rudi Assauer und seiner Frau Simone Thomalla.
Der Markterfolg von Veltins ist laut Branchenkennern in erheblichem Maße auch Herbert Sollich anzurechnen. 2001 begann die Brauerei mit einer Strategieanpassung und treibt seither die Diversifizierung des Produktportfolios unter anderem mit der Biermixmarke V+ sowie neuen Bierspezialitäten unter den Marken Grevensteiner und Pülleken voran. Seit der Jahrtausendwende wuchs der Ausstoß von Veltins um 1 Million Hektoliter (+42 Prozent). Auch am Erfolg der Neueinführung von „helles Pülleken“ mit einem vollkommen eigenständigen Produkt-Marken-Konzept war Sollich maßgeblich beteiligt. Allein im letzten Jahr wuchs das Hellbier im Retro-Look um 25,5 Prozent auf 256.000 Hektoliter.