Die Brauerei Veltins verzeichnet für 2024 ein Absatzplus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 3,36 Millionen Hektolitern erreichte Veltins ein neues Allzeithoch und lag damit um 10.000 Hektoliter über dem bisherigen Rekordwert aus 2022. Der Umsatz der Brauerei lag bei 459 Millionen Euro (+4,1 Prozent). Damit habe das Unternehmen einmal mehr den Strategiefokus auf Wert- und Margenstabilität bekräftigt, erklärt der Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Volker Kuhl, bei der Vorstellung der Jahreszahlen.

„Die gesunkene Konsumlaune hat den Verbrauchern zu schaffen gemacht – die Leidtragenden waren Handel und Gastronomie“, sagt Kuhl. Während Veltins deutlich über Marktniveau zulegen konnte, habe der deutsche Biermarkt das Jahr mit einem blauen Auge überstanden. Für 2024 werde der Mengenverlust des deutschen bei rund einem Prozent liegen, so Kuhl.
Besonders erfolgreich im Jahr 2024 waren die Marke Veltins, helles Pülleken und die alkoholfreie Fassbrause-Range. Veltins legte um 3,4 Prozent auf 2,5 Millionen Hektoliter zu, Pülleken wuchs um 20,5 Prozent auf 329.000 Hektoliter und die Fassbrause erzielte einen Absatz von 110.000 Hektoliter (+21,5 Prozent). Der Fassbierabsatz über alle Marken betrug 456.000 Hektoliter (-0,1 Prozent) und blieb damit stabil gegenüber dem Vorjahr.
Dagegen gingen die Absätze der Marken Grevensteiner und V+ zurück. Grevensteiner verlor 22,3 Prozent auf 129.000 Hektoliter, die Absätze der Biermixrange V+ gingen um 6,5 Prozent auf 285.000 Hektoliter zurück. Bei Grevensteiner habe auch die Streichung der Sorte Naturradler zur negativen Entwicklung beigetragen, erläutert Kuhl.
Einen erfolgreichen Marktstart verzeichnet die Brauerei für Veltins Helles Lager. Für das milde Bier in der grünen 0,275-Liter-Markenflasche, das Ende Mai eingeführt wurde, meldet das Unternehmen einen Absatz von 30.000 Hektolitern. Wir geben damit ein klares Statement und überlassen die Sorte Lager bereits in einem frühen Marktstadium nicht allein den Importbieren“, sagte Vertriebsdirektor Rainer Emig. 2025 sei eine Intensivierung der Vermarktungsoffensive geplant, so Emig.
„Wer im Biermarkt der zweiten Jahrzehnt-Hälfte punkten will, muss den Verbraucher mit einem impulsstarken Markenkonzept überraschen und mit dessen Produktattraktivität überzeugen“, sagt Kuhl. Er sieht auch in Zukunft Wachstumschancen im weiterhin schrumpfenden Biermarkt. Mit Blick auf den Gesamtmarkt werde es die Aufgabe der Brauereien sein, Bier in Handel und Gastronomie fortwährend attraktiv zu halten und weiterzuentwickeln.
„Wer allein auf Halten setzt, hat die Zukunft schon aufgegeben. Das ist nicht unsere Strategie“, so Kuhl. Veltins setze weiter auf Kontinuität und Innovationsfreude. „Konsumfreude hat auch etwas mit Marken und Mehrwert zu tun.“ Veltins werde auch in der zweiten Jahrzehnthälfte den Weg kontinuierlicher Marktdurchdringung fortsetzen, sagt Kuhl. Preiserhöhungen seien für diesen Zeitraum keine vorgesehen.
Kuhl geht davon aus, dass sich die Konsolidierung in der deutschen Brauwirtschaft fortsetzen wird. „Nur wenige Brauereien konnten zum Jahresende ein positives Jahresergebnis vermelden. Besonders betroffen waren 2024 erneut regionale Brauer, die durch Kostendruck und Absatzminderung mehr als die großen Unternehmen der Branche zu leiden hatten“, sagt Kuhl.
In vielen Braubetrieben würde sich aufgrund der wirtschaftlichen Situation die Frage nach dem Fortbestand stellen. Auf der Kostenseite sei mittelfristig keine Entlastung zu erkennen, stattdessen sei die Brauwirtschaft gerade in den nächsten Jahren aufgefordert, viel Geld in die Klimaneutralität zu investieren. „Schon jetzt ist abzusehen, dass dadurch die Existenz traditionsreicher Unternehmen gefährdet wird“, so Kuhl. Veltins selbst hat bereits den Transformationsprozess eingeläutet. Erste Investitionen in Photovoltaik seien vorgenommen worden, weitere in Windkraft werden folgen. Geplant sei eine Investition in zweistelliger Millionenhöhe, sagt Kuhl.