Wegen der Rohwarenknappheit beim Orangensaft stellt Valensina auf kleinere Flaschen um; ab Dezember werden die Sorten Orange und Milde Orange in 0,7- statt 1,0-Liter-Flaschen angeboten – zum gleichen Preis wie bisher. Damit werde der Preis „indirekt erhöht“, betont der Hersteller mit Hinweis auf seinen Wunsch nach „voller Transparenz“. Von einer Umstellung auf weniger Saftgehalt hält Valensina hingegen nichts, sondern setzt bei diesen beiden Produkten weiterhin auf 100 Prozent Fruchtsaft.
Hintergrund seien die durch immer häufigere Extremwetterlagen und die Baumkrankheit Citrus Greening weiter sinkenden Orangenernten, teilt das Unternehmen mit. Dabei seien die Prognosen für dieses Jahr besonders verheerend und zudem die Lagerbestände bereits auf einem historischen Tiefpunkt.
Ernten werden weiter zurückgehen
Betroffen ist vor allem das Hauptanbauland Brasilien. Eine Entspannung ist dabei nicht in Sicht, im Gegenteil: Für die Saison 2024/2025 prognostiziert die brasilianische Zitruswirtschaft erneut einen Ernterückgang, und zwar von mehr als 30 Prozent. Die globale Nachfrage nach Orangensaft ist jedoch ungebrochen hoch, was einen extremen Anstieg der Rohwarenpreise zur Folge hat.
„Wir haben lange überlegt, wie wir auf die schwierige Situation für den Saftmarkt und den Kern unseres Geschäftes reagieren“, betont Olaf Jark, Geschäftsleiter Marketing, PR und Lizenzen bei Valensina. „Bei Orangensaft bleibt Herstellern aktuell nur eine Preiserhöhung – direkt über den Regalpreis oder indirekt über ein kleineres Gebinde. Wir haben uns für Letzteres entschieden, da wir unseren Kunden weiterhin einen puren Orangensaft zu einem attraktiven Regalpreis anbieten möchten.“ Die kleineren Flaschen machen aus seiner Sicht zudem besser deutlich, „dass Orangensaft zu einem sehr kostbaren Gut geworden ist, das man umso bewusster genießen sollte“.
Preiserhöhung klar kommuniziert
Für die Valensina-Säfte im 1-Liter-Gebinde gibt das Unternehmen weiterhin als Range-Preis eine UVP von 2,49 Euro am Regal an, als Aktionspreis 1,79 Euro. Für die zwei 100-Prozent-Orangensäfte in der neuen 0,7-Liter-Flasche gelten die gleichen Preisen; damit blieben sie Teil des Gesamtkonzepts, heißt es. Um die Preiserhöhung klar zu kommunizieren, ist das neue Flaschendesign schlanker und sichtbar kleiner, die Etiketten weisen deutlich auf die abweichende Menge hin. Auf der Rückseite machen zusätzlich Texte und Abbildungen darauf aufmerksam, dass die Flasche kleiner ist und was die Gründe dafür sind.
Um auch preissensibleren Verbrauchern ein Angebot zu machen, wird es künftig zusätzlich einen Orangennektar in der Literflasche geben. Aufgrund der angespannten Rohwarensituation werden darüber hinaus einige Rezepturen angepasst.