Die Semper idem Underberg AG hat das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem leichten Umsatzminus, aber einer Steigerung des Ergebnisses abgeschlossen. Der Umsatz sank um rund zwei Prozent auf 142 Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebitda) stieg um gut zehn Prozent auf 12,8 Millionen Euro. Angesichts des hohen Kostendrucks und der weiterhin schlechten Konsumstimmung bewertet das Unternehmen die Entwicklung in einer Pressemeldung zur Jahresbilanz als positiv.
„Die Kunden in Deutschland und weiteren Märkten sind weiterhin recht zurückhaltend. In Kombination mit notwendigen Preiserhöhungen im zurückliegenden Geschäftsjahr hat das den Absatz gebremst“, sagt Vorstandssprecher Michael Söhlke. „In diesem herausfordernden Marktumfeld haben wir dank einer klaren Produkt- und Sortimentsstrategie sowie konsequenter Kostenkontrolle die wesentlichen Finanzkennziffern verbessert.“
Für nähere Zukunft gut gerüstet
Für die nächste Entwicklungsphase sieht sich das Unternehmen laut Söhlke gut aufgestellt: „Wir haben innovative neue Produkte auf den Markt gebracht, unsere Marketing-Aktivitäten intensiviert und treiben unsere Internationalisierungsstrategie weiter voran.“ Als Beispiel nennt er die Marke Underberg, die im Herbst letzten Jahres um die Neuheit „Espresso Herbtini“ ergänzt wurde. Sie wurde zunächst als Limited Edition eingeführt, man entschied sich aber angesichts der guten Verkaufszahlen Anfang 2024, die Line Extension in Deutschland und den Nachbarländern als reguläres zweites Produkt anzubieten. Unter dem Strich wachse die Marke und verzeichne im Ausland ein Absatzplus von 7,3 Prozent.
Als wesentlichen Teil der verbesserten Produkt- und Sortimentsstrategie betrachtet Underberg die Optimierung des Portfolios an Distributionsmarken. Ein Beispiel sei die gerade erweiterte Partnerschaft mit der nordischen Anora Group: Künftig distribuiert die zum Konzern gehörende Diversa Spezialitäten GmbH die Aquavit-Marken rund um Malteserkreuz und Linie. „Die engere Partnerschaft passt perfekt in unsere Strategie beim Third-Party-Geschäft“, erklärt Vorstandsmitglied und CCO Thomas Mempel. „Wir konzentrieren uns zunehmend auf starke Partner, um sowohl den Wünschen der Gastronomie und des Handels als auch denen der Brand Owner bestens zu entsprechen.“
Vor dem Hintergrund der bereits gemeisterten Schwierigkeiten und der neu gesetzten Impulse blickt Vorstandssprecher Michael Söhlke „vorsichtig optimistisch“ in die Zukunft. „Der Start in das aktuelle Geschäftsjahr ist im Plan. Wir sind davon überzeugt, dass wir in den kommenden Quartalen und Jahren viel von dem ernten können, was wir gesät haben.“