Der Getränkelogistiker Trinks stellt sich strategisch neu auf. Das Unternehmen will in den nächsten Jahren massiv in den Ausbau der Digitalisierung und in automatisierte Geschäftsprozesse investieren. „Wir sind bei unseren operativen Geschäftsprozessen noch sehr analog unterwegs. Das wollen wir ändern“, sagt Michael Stadlmann, CEO der Trinks-Gruppe. „Wir werden in Kürze den elektronischen Lieferschein einführen und bei unserem Lagerverwaltungssystem mit einer neuen Software arbeiten, um besser und weniger fehleranfällig zu sein“, so Stadlmann im Gespräch mit Getränke News. Außerdem arbeite man daran, Prozesse innerhalb der Verwaltung zu digitalisieren. Hier gebe es noch zu viel „Zettelwirtschaft“, so der Trinks-Chef.
Investieren will der Getränkelogistiker auch in die Automatisierung der Leergutsortierung. „Wir sortieren aktuell gut zwei Milliarden Flaschen pro Jahr, davon bislang die Hälfte der zurückgegebenen Flaschengebinde noch händisch“, erklärt Stadlmann. Die Gebindevielfalt und damit die Komplexität der Sortierung sei in den letzten Jahren noch einmal deutlich gestiegen. „Langfristig bekommen wir das von der Kostenseite nur in den Griff, indem wir den Automatisierungsgrad signifikant steigern“, so Stadlmann. Gleichzeitig habe Trinks das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda. Bis Ende 2022 sollen die Emissionen aller 16 Standorte soweit reduziert werden, dass Klimaneutralität erreicht wird. Den Auftakt soll noch in diesem Jahr die Niederlassung in Neumünster machen, die als erste klimaneutral arbeiten und damit branchenweit ein Zeichen setzen werde. „Dort sparen wir alleine durch den Austausch der Leuchtmittel und den Einsatz von LEDs gut 110 Tonnen CO2 pro Jahr“, sagt Stadlmann. In Zukunft setze Trinks an den Standorten auch verstärkt auf Photovoltaik-Anlagen. Außerdem werde der Fuhrpark ständig optimiert, um hier möglichst wenig Emissionen zu erzeugen.
Marktposition weiter ausbauen
Um in Zukunft die Marktposition weiter auszubauen, will Trinks das Vertriebsgebiet und das Dienstleistungsspektrum erweitern. „Wir wollen in der Flaschenfeinsortierung mehr anbieten und durch die Automatisierung unseren Kunden zusätzliche Daten zur Verfügung stellen. Die Hersteller wissen in Zukunft genau, wie viele Paletten ihres Leerguts bei uns wo stehen und wann genau sie es zurückbekommen“, erklärt der Trinks-Chef. Er ist davon überzeugt, dass in Zukunft der Markt für die Streckenlogistiker kleiner wird. „Um in diesem Markt weiter vorne mitspielen zu können, brauchen wir operative Exzellenz und müssen unsere Kosten im Griff haben. Wir müssen unseren Kunden attraktive Preise und zusätzliche Dienstleistungen anbieten“, so Stadlmann.
Umzug der Firmenzentrale
Um näher als bisher am operativen Geschäft zu sein, zieht die Trinks-Unternehmenszentrale bis zum dritten Quartal 2022 von Goslar nach Hennef. Am neuen Standort soll ein modernes und offenes Bürokonzept allen Mitarbeitern ein agiles und teamorientiertes Arbeiten ermöglichen. Da die neue Unternehmenszentrale direkt an die dortige Niederlassung angeschlossen ist, sollen zudem zahlreiche Synergieeffekte entstehen. „Die Unternehmenszentrale wird dadurch noch mehr als bisher das strategische Rückgrat unserer operativen Einheiten und Niederlassungen sein“, sagt Stadlmann. Den rund 170 Mitarbeitern, die von dem Umzug betroffen sind, werde ein Arbeitsplatz am neuen Standort angeboten.
Über Trinks
Trinks ist Marktführer der deutschen Getränke-Logistiker. Rund 1.500 Mitarbeiter erwirtschafteten 2017 einen Netto-Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Der Logistiker betreibt 17 national verteilte Standorte und hat ca. 17.000 Vollgutartikel und ca. 4.000 Serviceartikel im Sortiment.
An der Trinks GmbH sowie der Trinks Süd GmbH sind mit jeweils 25 Prozent beteiligt: die Bitburger Braugruppe, die GL Verwaltungs GmbH (Krombacher), Nestlé Waters Deutschland GmbH sowie Warsteiner Distribution Beteiligungsgesellschaft mbH