Georg Schneider V. ist tot. Der Senior-Chef der Brauerei Schneider Weisse starb am Montag, 24. April, im Kreise seiner Familie. Er wurde 95 Jahre alt. Schneider führte das Unternehmen fast 45 Jahre lang – von 1956 bis 2000. Unter seiner Leitung wurde die Traditionsbrauerei umfassend modernisiert und begann ihre erfolgreiche Expansion, zunächst nach Österreich und in die Schweiz, später auch in die USA. Unter seinem Motto „Altes bewahren, Neues schaffen“ transportierte Schneider die Philosophie der Brauerei in ein neues Zeitalter. Dazu war er der Vater einiger innovativer Sorten von Schneider Weisse wie der Leichten, der Alkoholfreien oder der Hellen Weisse.
Über viele Jahre engagierte sich Schneider auch für die Braubranche insgesamt: Von 1989 bis 2000 war er Vorstand des Deutschen Brauer-Bunds und von 1989 bis 1998 Präsident des Bayerischen Brauerbunds. Im Jahr 2000 übergab er die Brauerei an seinen Sohn und Nachfolger Georg Schneider VI.
Zu Beginn seiner Laufbahn sah es aus, als würde Georg Schneider einen ganz anderen Weg einschlagen: Nach dem Abitur fing der Musikliebhaber zunächst ein Studium in Komposition und Dirigieren an, entschied sich dann aber doch für die Braukunst. Nach einer Brauerlehre im Hofbräuhaus in München folgte ein Studium zum Brauereiingenieur mit Promotion an der Hochschule Weihenstephan.
Seine Zeitgenossen schätzten an Georg Schneider sein großes soziales Engagement, sowohl im Unternehmen als auch für das Gemeinwohl. So führte er bereits 1970 bei Schneider Weisse gleichen Lohn bei gleicher Arbeit für Männer und Frauen ein. Sein unternehmerisches Schaffen und gesellschaftlicher Einsatz wurden mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht; er war unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Bayerischen Verdienstordens.
„Die Schneider Weisse-Familie verliert mit Georg Schneider V. nicht nur ihren bodenständigen und warmherzigen Senior-Chef, der über Jahrzehnte hinweg die Geschicke der Familienbrauerei erfolgreich orchestriert hat, sondern auch einen einzigartigen, von allen geschätzten Sympathieträger und absoluten Herzensmenschen“, sagte Robert Schraml, Geschäftsführer von Schneider Weisse, anlässlich des Todes von Georg Schneider. Der Verstorbene hinterlässt seine Ehefrau Margareta und seine drei Kinder Georg, Barbara und Christian.