Zahlreiche Branchen, darunter die Alkoholindustrie, sehen sich von einer Fortsetzung der Vergeltungszölle zwischen der EU und den USA bedroht. In einem Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission von der Leyen und US-Präsidenten Biden erneuern deshalb 88 betroffene europäische und amerikanische Organisationen ihre Forderung, Zölle für Sektoren dauerhaft abzuschaffen, die nicht in die transatlantischen Handelsstreitigkeiten involviert sind.
Das teilt der europäische Dachverband Spirits Europe, der das Schreiben auch unterzeichnet hat, in einer Pressemeldung mit. Anfang März hatten sich EU und USA geeinigt, alle Zölle, die im Zusammenhang mit den Airbus-Boeing-Streitigkeiten verhängt wurden, für einen Zeitraum von zunächst vier Monaten auszusetzen. Wie es nach Juli 2021 weitergeht, ist noch offen. Man sei zuversichtlich, dass die Aussetzung dazu beitragen werde, die strittigen Zölle endgültig zu streichen, so die Verbände in dem Schreiben – zumal die Branchen bereits drastisch von der Corona-Pandemie betroffen seien. Bis eine dauerhafte Lösung gefunden sei, dränge man auf eine Verlängerung der Aussetzung.
Die transatlantischen Beziehungen seien für die Branchen „von enormer wirtschaftlicher Bedeutung“, daher hoffe man, dass sie weiter geschützt und gepflegt würden, so die Initiatoren. Eine dauerhafte Abschaffung und die Vermeidung neuer Zölle würden die Sicherheit und Stabilität schaffen, die für eine Erholung der transatlantischen Wirtschaft nach der Covid-Pandemie notwendig sei, heißt es abschließend.
Der Brief wurde von Vertretern verschiedenster Branchen – von landwirtschaftlichen Produkten über Konsum- bis zu Industriegütern – unterzeichnet.