2021 war kein einfaches Jahr für die deutschen Weinerzeuger. Das teilt das Deutsche Weininstitut (DWI) mit. Dennoch sei der Jahrgang als „gut“ einzustufen. Die geschätzte Erntemenge liegt mit bundesweit 8,7 Millionen Hektolitern nur leicht unter dem langjährigen Mittel.
Insbesondere hätten die vielen Niederschläge die Winzer vor Herausforderungen gestellt, so das DWI. Um gesundes Lesegut zu erhalten und die Trauben möglichst lang reifen zu lassen, seien viel Selektionsarbeit und auch Geduld gefragt gewesen. Bei den später reifenden Sorten wie dem Riesling habe die Lese bis Ende Oktober gedauert und werde bei einigen Betrieben noch in den November hineinreichen.
Die spätere Ernte führte allerdings dazu, dass sich die Aromen in den Beeren während der warmen Tage und kühlen Nächte im Herbst besonders gut ausprägen konnten. Entsprechend fruchtbetont zeigen sich die 2021er Weine. Sie fallen zudem deutlich schlanker aus als in den letzten sehr warmen Jahren und bringen eine frische Fruchtsäure mit.
Die Ertragssituation gestaltet sich in diesem Jahr regional sehr unterschiedlich. Je nach den mikroklimatischen Bedingungen und dem Erfolg der Pflanzenschutzmaßnahmen reichen die Erntemengen innerhalb eines Anbaugebietes von „extrem gering“ bis hin zu „außerordentlich gut“. Auch zwischen den Anbaugebieten sind die Ertragsdifferenzen hoch.
Angesichts einer vergleichsweise kleinen europaweiten Weinmosternte 2021, die laut Schätzung der EU-Kommission mit 171 Millionen Hektolitern voraussichtlich 13 Prozent geringer als im Vorjahr ausfallen wird, sehen sich die deutschen Weinerzeuger mit ihrem Ernteergebnis in einer relativ guten Ausgangsposition auf dem heimischen und internationalen Weinmarkt.