Das Gastgewerbe in Deutschland steht weiter unter Druck: Steigende Kosten, die erhöhte Mehrwertsteuer und sinkende Umsätze belasten die Branche schwer. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). Demnach befürchtet jedes dritte Unternehmen (33,5 %), im Jahr 2025 in die Verlustzone zu rutschen. 29,3 Prozent wagen noch keine Prognose. 37,2 Prozent gehen heute davon aus, sich am Markt behaupten zu können.
Besonders hart trifft es die speisengeprägte Gastronomie. Hier bangen 41,7 Prozent um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die Betriebe leiden besonders unter der Rückkehr zum hohen Mehrwertsteuersatz, 84,7 Prozent bezeichnen diese als die mit Abstand größte Herausforderung.
Wie aus der Umfrage hervorgeht, kämpft die Branche weiter mit erheblichen Umsatzverlusten. Im Dezember 2024 haben die Umfrageteilnehmer nominal 4,4 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahresmonat. Auch die Aussichten sind gedämpft. In das neue Jahr sind die meisten Betriebe mit Blick auf ihre Geschäftsentwicklung „verhalten“ (49,5 %) gestartet, 21,8 Prozent beurteilen die Aussichten mit „eher negativ“, 8,5 Prozent zeigen sich „pessimistisch“. Dem gegenüber stehen nur 20,2 Prozent, die auf ihre zu erwartende Geschäftsentwicklung optimistisch schauen.
Personalkosten die größte Herausforderung
In der speisengeprägten Gastronomie ist laut Dehoga für 84,7 Prozent der Betriebe die Mehrwertsteuererhöhung die mit Abstand größte Herausforderung. Ein zentraler Belastungsfaktor für alle Betriebe bleibe der zunehmende Kostendruck, heißt es. 78,3 Prozent der Umfrageteilnehmer nannten steigende Personalkosten als die größte Herausforderung. Zudem leiden die Betriebe unter den höheren Kosten für Lebensmittel (73,9 %), den gestiegenen Energiekosten (71,0 %) und der Anhebung der Mehrwertsteuer (68,0 %). Hinzu kommt der zunehmende Bürokratieaufwand, der von 63,0 Prozent zu den größten Schwierigkeiten gezählt wird.
Wie der Verband mitteilt, belegen offizielle Zahlen die starken Umsatzrückgänge in der Branche. Laut Schätzungen des Statistischen Bundesamts wird der Gastgewerbeumsatz 2024 real 2,1 Prozent niedriger ausfallen als 2023 und 12,6 Prozent geringer als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen lag der Umsatz für das Gastgewerbe von Januar bis November 2024 real 2,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Besser sieht es bei den Beherbergungsbetrieben aus. Hier betrug das reale Umsatzminus von Januar bis November 0,4 Prozent.
An der Dehoga-Umfrage haben laut Verbandsangaben von 14. bis 20. Januar 3.257 gastgewerbliche Unternehmen aus ganz Deutschland teilgenommen.