Rotkäppchen-Mumm hat das Jahr 2022 mit einem stabilen Ergebnis abgeschlossen. Wie das Unternehmen bei seiner heutigen Bilanz-Pressekonferenz mitteilte, erreichte der Umsatz rund 1,2 Milliarden Euro (genau: 1,239 Mrd.) und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres (1,2 Mrd.). Die gute Nachfrage nach den Marken des Hauses habe dessen Marktposition in allen Geschäftsfeldern gefestigt. Allerdings drückten auch bei Rotkäppchen-Mumm die beispiellosen Kostensteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs den Ertrag. Seinen Gewinn veröffentlicht Rotkäppchen-Mumm traditionell nicht, er liege aber im Bereich der schwarzen Zahlen, sagte Christof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Als Erstes sei man von der Verteuerung der Energie betroffen gewesen, berichtet er. Am stärksten wirkte sich dies im Bereich der energieintensiven Brennerei aus, ein weiterer großer Posten mit extremen Preissteigerungen seien Glasflaschen. Sektflaschen kosteten inzwischen doppelt so viel wie noch 2019, präzisierte der Technikgeschäftsführer Dr. Mike Eberle. Doch auch Roggen und Weizen zur Kornherstellung bewegten sich in Dimensionen, die man sich zuvor nicht habe vorstellen können. Obwohl man deshalb die Abgabepreise anheben musste, konnten die Kostensteigerungen nicht in vollem Umfang aufgefangen werden, berichtete Finanz-Geschäftsführer Frank Albers.
Qualität und Verfügbarkeit jederzeit gewährleistet
Dass trotz aller Schwierigkeiten der Umsatz in den Geschäftsfeldern stabil blieb oder sogar leicht anstieg, führt das Management darauf zurück, dass „wir unser Markenversprechen hinsichtlich gleichbleibender Qualität und durchgängiger Verfügbarkeit halten“ konnten – trotz erheblicher Störungen der Lieferketten. In der Kategorie Sekt & Co erzielte Rotkäppchen-Mumm einen Umsatz von 582 Millionen Euro, was einem Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und deutlich über der Marktentwicklung von +1,6 Prozent liegt. Das Weinsegment wuchs leicht um 2,0 Prozent auf 260 Millionen Euro, und die Spirituosen hatten ein kleines Plus von 2,6 Prozent auf 397 Millionen Euro zu verzeichnen. Im Schnitt stieg der Umsatz um 3,3 Prozent.
Nach dem Jahr gewaltiger Herausforderungen sieht Queisser auch für 2023 keine Entspannung. Vielmehr blicke man in ein weiteres anspruchsvolles Jahr. Viele Kriseneffekte würden sich erst längerfristig auswirken und für weiter steigende Preise sorgen, glaubt der Rotkäppchen-Mumm-Chef. „Wir werden uns alle auf ein neues, nachhaltig höheres Preisniveau einstellen müssen.“
Eine Hoffnung bleibt dem Unternehmen aber: Die bereits zurückliegende Krisenzeit hat gezeigt, dass Verbraucher auch und gerade in schwierigen Zeiten Genuss als Ausdruck ihrer Lebensqualität schätzen. Darauf vertraut man auch bei Rotkäppchen-Mumm. Auf Qualität würden die Konsumenten dabei erfahrungsgemäß nicht verzichten, sondern ihrer „Lieblingsmarke“ treu bleiben, glaubt Christof Queisser.