Reben zwischen Ems und Nordsee
Der Klimawandel macht’s möglich: Ostfriesland wird bald seinen eigenen Weinberg haben. In Ostrhauderfehn im Landkreis Leer soll in der kommenden Woche ein rund ein Hektar (10.000 Quadratmeter) großes Feld mit Reben bepflanzt werden. Das entspricht größenmäßig etwa 0,2 Prozent des (bisher) nördlichsten Weinanbaugebiets Sachsen, das auch eine der kleinsten deutschen Weinregionen ist.
Auf dem Gelände werden Reben der Sorten Sauvignon Gris und Solaris gepflanzt, die speziell für die Herausforderungen rauer Witterung gezüchtet wurden. Zudem hat Ostfriesland inzwischen fast so viele Sonnenstunden wie Stuttgart, wie der Initiator – die „Erste Ostfriesische Winzergenossenschaft“ (OWG) – meldet. Ideengeber ist Torsten Oltmanns, der auch den Vorsitz der OWG übernommen hat. Fürs Fachliche zeichnet die rheinhessische Winzerin Angelina Schmücker verantwortlich.
Die OWG möchte den Weinanbau nach rund 150 Jahren wieder nach Ostfriesland bringen. Ihre Mitglieder stammen aus der Region oder fühlen sich ihr verbunden. Erklärtes Ziel ist es, zwischen Ems und Nordsee einen qualitativ hochwertigen Wein anzubauen und die Region noch bekannter zu machen.