Die Radeberger Gruppe reagiert auf die aktuellen Teuerungsraten und steigenden Herstellungskosten mit einer erneuten Preiserhöhung. Zum 1. Dezember 2022 steigen die Abgabepreise der größten deutschen Braugruppe für Marken wie Radeberger, Jever, Schöfferhofer oder Ur-Krostitzer beim Flaschenbier um 6,70 Euro pro Hektoliter, Fassbier wird 14,- Euro pro Hektoliter teurer. Erhöht werden auch die Preise der von Radeberger in Deutschland exklusiv vertriebenen internationalen Marken Guinness, Hop House 13, Kilkenny und Krusoviçe. Ausgenommen von der Preiserhöhung ist das Mineralwasser Original Selters in GDB-Mehrwegglas beziehungsweise 12 x 1-Liter-PET.
Bier wird erneut flächendeckend teurer
Zuletzt hatte die Radeberger Gruppe ihre Preise 2022 im Februar (Fassbier) bzw. im Mai (Flaschenbier) erhöht. Damit dürfte der 20 x 0,5-Liter-Kasten für Marken der Radeberger Gruppe für den Endverbraucher erneut um mindestens einen Euro teurer werden, das Glas Bier in der Gastronomie dürfte bald nochmals 20 bis 30 Cent mehr kosten. Branchenkenner gehen davon aus, dass andere große und kleine Brauer ebenfalls ihre Preise nochmals erhöhen werden und rechnen spätestens Anfang 2023 mit einer erneuten Preisrunde. Tatsache ist: Der Kostendruck im Biermarkt ist in Anbetracht der enormen Kostensteigerungen immens hoch.
Über die Preiserhöhung der Biere hinaus wurden auch die Frachtpreise im Ladungsverkehr für Teil- und Komplettladungen der Radeberger Gruppe angepasst. Dies teilte die Braugruppe ihren Kunden in einem Schreiben vom 1. September mit. In dem Brief, der Getränke News vorliegt, heißt es, dass die internen Maßnahmen zur Kostenabfederung trotz großer unternehmerischer Anstrengung leider bei weitem nicht ausreichend gewesen seien und deshalb nun die Preise angepasst werden müssten.
Gastronomen werden unterstützt
„Für eine Preisanpassung gibt es wohl nie den richtigen Zeitpunkt. Fakt ist aber: Unsere Abgabepreise können in Anbetracht der aktuellen Kostenexplosionen nicht unverändert bleiben“, sagt Radeberger-Sprecherin Birte Kleppien auf Anfrage von Getränke News. Seit der letzten Preisanpassung in diesem Vertriebskanal im Februar 2022 seien die Kosten für die Produktion und die Vermarktung noch einmal ganz erheblich gestiegen. Das hätten die Unternehmen viele Monate ohne Ausgleich getragen.
Jetzt sei aber der Punkt gekommen, an dem die gestiegenen Kosten zumindest teilweise weitergegeben werden müssten. „Aber wir gehen das in guter Partnerschaft an, investieren weiter in unsere Marken, damit sie den Gastronomen attraktive Umsätze einbringen, und unterstützen diese im laufenden wie auch und gerade im kommenden, sicher wieder fordernden Jahr mit Maßnahmen und Vermarktungsleistungen“, erklärt Birte Kleppien auf die Frage, ob die Gastronomie eine weitere Preiserhöhung beim Fassbier noch wegstecken könne.