Die Nährwertkennzeichnung Nutri-Score wurde wissenschaftlich überarbeitet und soll nun für die Getränkekategorie „noch aussagekräftiger“ werden und damit die Konsumenten „noch besser bei einer gesünderen Lebensmittelwahl unterstützen“. Das teilt das Bundesernährungsministerium (BMEL) mit.
Demnach sollen künftig alle Lebensmittel, die getrunken werden, nach einheitlichen Kriterien bewertet werden, das heißt, auch Milch, Milchgetränke und Pflanzendrinks werden künftig als Getränke und nicht, wie bisher, als Lebensmittel bewertet. Getränke mit einem geringen Zuckergehalt können bald günstiger eingestuft werden und so gegenüber solchen mit viel Zucker besser differenziert werden.
Zugleich soll der Nutri-Score aber keinen Anreiz zur Verwendung von Süßungsmitteln bieten, daher werden sie künftig durch die Vergabe von „Negativ-Punkten“ bestraft und um eine Kategorie abgestuft. Fruchtsäfte und Nektare (einschließlich Smoothies) behalten grundsätzlich ihre derzeitige Einstufung – überwiegend in die Kategorien C bis E – bei. Wasser wird auch weiterhin als einziges Getränk eine A-Bewertung erhalten, so das BMEL.
In Deutschland treten die aktualisierten Benutzungsbedingungen am 31. Dezember dieses Jahres in Kraft. Bis Ende 2025 gilt dann eine Übergangsfrist für bereits registrierte Unternehmen zur Umstellung der Kennzeichnung auf ihren Produkten. Sie soll verhindern, dass bereits produzierte Ware oder Verpackungen in Folge der Umstellung vernichtet werden müssen.
Hintergrund
Anfang 2021 haben sich die am Nutri-Score beteiligten oder interessierten Staaten innerhalb Europas auf eine gemeinsame Koordination verständigt, um die Verwendung der Nährwertskala europaweit einheitlich zu gestalten und ihre Berechnungsgrundlage wissenschaftlich zu optimieren.
Neben Deutschland sind dies Frankreich, Belgien, Luxemburg, die Schweiz, die Niederlande und Spanien. Sie haben einen Lenkungsausschuss und ein wissenschaftliches Gremium mit unabhängigen Experten eingerichtet, das auch über Weiterentwicklungen des Nutri-Score-Algorithmus berät.