Ab 1. Januar 2023 sind Anbieter von Speisen und Getränken im To-Go-Geschäft gesetzlich verpflichtet, ihren Kunden die Ware auch in Mehrweggeschirr bereitzustellen. Passende Lösungen dafür bietet die neu formierte Initiative Reusable To-Go (RTG) an, die ihr Konzept anlässlich der Mehrwegkonferenz der Deutschen Umwelthilfe (DUH) heute in Berlin vorstellte.
Mit einem Pilotmarkt, der Anfang 2023 in einem Ballungszentrum im Rhein-Main-Gebiet starten soll, will sie die unkomplizierte Rückgabe von Food-Mehrwegsystemen testen. Ziel ist, Ausgabe- und Rücknahmestellen zu vernetzen, um die bereits bestehenden regionalen Angebote für Logistik und Reinigung des Mehrweggeschirrs auf einer Datenplattform zu bündeln.
Durch den Pilotmarkt sollen außerdem Themen wie beispielsweise Pfandclearing und Verwaltung von Stammdaten getestet werden. Hinzu kommen die Entwicklung und Erprobung eines Regelwerks für das Handling. Erste Teilnehmer aus den Bereichen Anbieter, IT, Logistik, E-Mobilität auf der letzten Meile und Reinigung hätten bereits ihre Teilnahme am Pilotmarkt zugesagt, teilt RTG mit.
„Maßgeblich zur Erhöhung der Mehrwegquoten beitragen“
Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, für Food-Mehrwegsysteme national und international die Grundvoraussetzungen für eine systemunabhängige Rückgabe zu schaffen und damit „maßgeblich zur Erhöhung der Mehrwegquoten beizutragen“. Für die notwendige Dateninfrastruktur sorgt das IT-Beratungshaus Conet. „Wir sollten aus den Erfahrungen mit der Einführung des Pflichtpfandes für Einweggetränkeverpackungen im Jahr 2003 lernen“, unterstreicht Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Verbands Pro Mehrweg. Die damals eingeführten Insellösungen seien – deutlich zu spät und mit gravierenden Folgen für die Mehrwegquote – später zugunsten einer offenen Rückgabelösung korrigiert worden.
Dem Beirat der Initiative gehören die Vertreter von Pro Mehrweg, des GFGH-Verbands, des Dehoga und des Arbeitskreises Mehrweg an. Außerdem die Initiatoren Rudolf Behrens und Frank Maßen von RTG sowie Simon Vieth von Conet Technologies.
Die Initiative wird von den Umweltministerien von Hessen und Rheinland-Pfalz begleitet und politisch unterstützt, die auch eine unabhängige Universitätsstudie dazu in Auftrag gegeben haben.