Nach einem Höhenflug im April, in dem die Brauereien aus Deutschland sich über ein Absatzplus von fast 16 Prozent freuen konnten, bescherte der Mai der Branche wieder ein Minus, wie der Deutsche Brauer-Bund (DBB) mit Hinweis auf Erhebungen des Statistischen Bundesamtes meldet. So gingen die verkauften Mengen nun im Vergleich zum Vorjahresmonat um insgesamt ein Prozent auf rund 8,2 Millionen Hektoliter zurück, rechnet man nur den Inlandsabsatz, sogar um 2,3 Prozent. Hierzulande wurden im Mai 6,77 Millionen Hektoliter abgesetzt.
Gerade vor dem Hintergrund, dass sich viele Absatzmittler für die bevorstehende Fußball-EM bevorrateten, erscheint die Entwicklung nach Einschätzung des DBB „enttäuschend“, zumal bereits der Mai 2023 negative Werte geliefert hatte. Möglicherweise habe man im April die für das sportliche Großereignis benötigte Biermenge überschätzt, versucht der Branchenverband eine Erklärung. Dadurch könnte es Überhänge in den Mai gegeben haben. Vermutlich habe die zwar warme, aber doch überwiegend feuchte Witterung nicht zum Biergenuss im Freien eingeladen.
Export sorgt für kleinen Lichtblick
Anders als das heimische Geschäft entwickelten sich die Ausfuhren positiv: Insgesamt exportierten die Brauereien aus Deutschland 1,4 Millionen Hektoliter Bier – 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Prozentual besser als die Lieferungen in EU-Länder, die um 3,8 Prozent auf 820.004 Hektoliter stiegen, entwickelten sie die Ausfuhren in Drittländer; sie wuchsen um 7,3 Prozent auf 604.241 Hektoliter. Aufwärts ging es im Mai auch für die Biermischgetränke; ihr Absatz legte um 3,4 Prozent auf 468.272 Hektoliter zu.
Etwas besser als die Mai-Zahlen sehen die aufgelaufenen Absätze für das bisherige Jahr 2024 aus: In den ersten fünf Monaten stiegen sie um 2,2 Prozent insgesamt, bezogen aufs Inland um 2,5 Prozent im Vergleich mit 2023. Insgesamt setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien von Januar bis Mai rund 34 Millionen Hektoliter Bier ab.
Größte Lieferländer mit leichtem Zuwachs
Recht uneinheitlich zeigen sich indessen die Werte für die einzelnen Bundesländer. Eine positive Entwicklung weist das Statistische Bundesamt für die Brauereien aus den beiden größten Lieferländern Bayern (+2,1%) und Nordrhein-Westfalen (+1,4%) aus. Zuwächse konnten auch Mecklenburg-Vorpommern (+7,4%), Sachsen-Anhalt (+5,3%) und Niedersachsen/Bremen (+2,0%) verbuchen. Rote Zahlen schrieben hingegen Schleswig-Holstein/Hamburg (-1,5%), Rheinland-Pfalz/Saarland (-2,0%), Baden-Württemberg (-5,7%), Thüringen (-5,8%), Hessen (-10,1%) und Berlin/Brandenburg (-10,4%). Das Schlusslicht bildeten dieses Mal die Brauereien aus Sachsen, deren Absatz um 13,1 Prozent zurückging.
In den Zahlen sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht enthalten.