Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) meldet eine für die Erzeuger „preislich sehr zufriedenstellende“ Mostobsternte. Aufgrund einer europaweit geringen Apfelernte wurde demnach das heimische Streu- und Mostobst zu Höchstpreisen verarbeitet. Rund 200 Millionen Liter wurden produziert, davon 48 Millionen Liter Bio-Apfelsaft. Für 100 Kilo Mostäpfel zahlten Safter frei Silo durchschnittlich etwa 28 Euro. Die endgültigen Zahlen kündigt der VdF für Januar an. Laut dem Verband trafen die geringen Erträge beim Apfelsaft auf weitgehend geräumte Lagerbestände, was zu historisch hohen Preisen sowohl bei Direktsaft als auch bei Konzentrat führte.
Die hohen Apfelpreise reihen sich in die gestiegenen Rohwarenpreise der letzten Jahre ein. So befindet sich Orangensaftkonzentrat ebenfalls auf einem historischen Höchststand. Auch Schwarze Johannisbeeren und Kirschen bewegen sich in hohen Preisregionen. Gründe für die enormen Preissteigerungen sieht der VdF im Klimawandel mit seinen verstärkten Wetterunsicherheiten mit zu viel oder zu wenig Regen, Spätfrösten und einer Schwächung von Plantagenfrüchten. So führten beispielsweise außergewöhnlich starke Hurricanes in Florida zur Vernichtung der dortigen Orangenplantagen. Die Fruchtsaftindustrie stehe nun vor der Herausforderung, Handel und Verbrauchern die notwendigen Preiserhöhungen zu vermitteln, heißt es abschließend.