Zum Ende der Winterzeit verbessert sich die wirtschaftliche Lage im Gastgewerbe. Wie eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zeigt, gehen die Umsatzverluste in der Branche zurück und die Geschäftserwartungen steigen. Sorgen bereitet der Branche aber weiterhin der Personalmangel. Laut Erhebungen des Statistischen Bundesamts nahm zwar die Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie im vergangenen Jahr um 12,5 Prozent gegenüber 2021 zu, lag aber noch deutlich – um 11,8 Prozent – unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019.
Von der Krise besonders betroffen waren Ausschankbetriebe wie Bars und Kneipen: Sie stockten 2022 gegenüber dem Vorjahr zwar mehr als ein Drittel (36,2 %) ihres Personals auf. Damit waren es aber immer noch 21 Prozent weniger Beschäftigte als 2019. Betriebe, die Essen anboten, konnten ihr Personal besser halten. Die Zahl der Beschäftigten in Restaurants, Imbissstuben und Cafés lag 2022 um 14,0 Prozent über der des Vorjahres. Im Vergleich zu 2019 verzeichneten sie noch einen Personalrückgang um knapp 9,5 Prozent.
Verluste vor allem bei geringfügig Beschäftigten
Die Gastronomie ist in Deutschland ein wichtiger Arbeitgeber. Im Jahr 2021 war gut eine Million Menschen in der Branche beschäftigt – allerdings 14,7 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Wie eine Auswertung des statistischen Unternehmensregisters zeigt, verlor die Gastronomie in den beiden Krisenjahren vor allem geringfügig entlohnte Beschäftigte: Ihre Zahl sank 2021 gegenüber 2019 um 23,1 Prozent auf 346.500. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging im selben Zeitraum um 9,4 Prozent auf 662.400 zurück.
In der Gastronomie wird nach wie vor ein großer Teil der abhängig Beschäftigten geringfügig entlohnt: 2021 war es mehr als ein Drittel (34,1 %). Besonders stark waren die geringfügig entlohnten Beschäftigten mit einem Anteil von 51,7 Prozent in Ausschankbetrieben vertreten.
In der Branche fehlt der Nachwuchs
Während der Corona-Pandemie verloren nicht nur viele Beschäftigte in der Gastronomie ihren Arbeitsplatz, es kamen auch weniger Nachwuchskräfte hinzu: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge für eine duale Berufsausbildung in einem typischen Gastronomieberuf stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr zwar wieder an, lag allerdings teilweise unter der des Vor-Corona-Jahres. Beispielsweise bei den Köchen und Restaurantfachleuten ging ihre Zahl verglichen mit 2019 um fast ein Fünftel zurück.