Kellerei setzt positive Entwicklung fort
Die Weinkellerei Reh Kendermann hat das Geschäftsjahr 2020/21 (1. Juli bis 30. Juni) mit einem Umsatzzuwachs von 17 Prozent auf 95 Millionen Euro abgeschlossen und damit die positive Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sowie des anhaltenden Preisdrucks und der Brexit-Problematik sei er mit dem Ergebnis sehr zufrieden, erklärte Geschäftsführer Alexander Rittlinger bei der heutigen Bilanz-Pressekonferenz in Bingen.
„Wir haben uns über die gesamte Gruppe hinweg positiv entwickelt“, so Rittlinger. Vor allem sei es gelungen, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und die Kellerei mit den Themen Nachhaltigkeit und Innovation klar zu positionieren. Sehr erfreulich sei auch, dass deutscher Wein national und international wieder deutlich beliebter werde.
Weiterhin erfolgreich entwickelten sich auch die internationalen Tochtergesellschaften und Beteiligungen von Reh Kendermann wie Yapp Brothers aus England oder das rumänische Weingut Crama Oprisor. Das eigene südafrikanische Weingut Napier erzielte ein ausgeglichenes Ergebnis, obwohl wegen Corona die Häfen fast zwei Monate lang geschlossen waren. Mit der Fokussierung auf das Premiumsegment auch in Südafrika wollen die Binger ihre Qualitätsstrategie nach eigener Aussage weiter konsequent fortsetzen. „Unsere Premium- und Terroirkonzepte, die wir für unsere Kunden im In- und Ausland umsetzen, entwickeln sich durchweg sehr gut“, hebt Rittlinger hervor. Der bereits vorher registrierte Trend zu höherwertigen Produkten habe sich während der Pandemie noch verstärkt.
Exportanteil sinkt weiter
Indessen verlagert sich das Geschäft der Weinkellerei immer stärker auf den Heimatmarkt. Im vorletzten Geschäftsjahr lag das Inlandsgeschäft erstmals über dem Export, diese Tendenz setzte sich laut Unternehmensangaben im Berichtsjahr fort, der Ausfuhranteil lag knapp unter 50 Prozent.
Nach wie vor exportiert Reh Kendermann in 39 Länder. Deutlich erholen konnte sich das Asien-Geschäft, das zu Beginn der Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen war. Auch in den USA und Kanada legte Reh Kendermann wieder zu. In Skandinavien und im Baltikum war die Entwicklung ebenfalls positiv. Von einem erfreulichen Verlauf berichtet die Kellerei auch mit Blick auf den bedeutenden, aber schwierigen britischen Markt. Trotz des hohen Preisdrucks sei es gelungen, die eigene Präsenz in UK zu stärken und eine tiefere Distribution zu erreichen, so Rittlinger. Dies führt er auf die im Frühjahr 2020 aufgenommene Beteiligung am britischen Weindistributeur North South Wines zurück.
Hauptmarke Black Tower legt wieder zu
Unter den Marken hebt Reh Kendermann besonders sein Flaggschiff Black Tower hervor, das wieder an Fahrt aufgenommen habe und unangefochten auf Platz 1 der deutschen Weinmarken im Ausland liegt. Motor der guten Entwicklung sei der Relaunch der Marke gewesen, wodurch neue Zielgruppen gewonnen werden konnten. Fürs erste Quartal 2021 kündigt Reh Kendermann die Einführung einer neuen Premiumlinie unter dem Markendach an.
Zufrieden zeigt sich Geschäftsführer Rittlinger auch mit der gesamten Aufstellung des Unternehmens: „Gerade die verschiedenen Standbeine und die damit verbundene Risikostreuung haben dazu beigetragen, dass Reh Kendermann nicht nur die Corona-Krise gut bewältigen konnte, sondern wir optimistisch in die Zukunft schauen.“