Die Hawesko Holding hat das Jahr 2022 mit einem nahezu stabilen Ergebnis abgeschlossen. Der Konzernumsatz lag mit 671,5 Millionen Euro um 1,3 Prozent unter dem Vorjahr, aber um 35 Prozent über dem Niveau des letzten Vor-Pandemie-Jahrs 2019. Der Wegfall der coronabedingten Sonderkonjunktur führte wie erwartet zu einer Normalisierung im E-Commerce und einem Zuwachs in den Gastronomieumsätzen.
Anlässlich der heutigen Bilanzpressekonferenz wies der Vorstandsvorsitzende Thorsten Hermelink auf die „außerordentlichen Herausforderungen“ des zurückliegenden Jahres hin. Auf die Marktveränderungen und stark gestiegenen Kosten für Energie, Glas, Papier, Pappe und Transporte habe das Unternehmen entschlossen reagiert, seine Angebote angepasst und die Beschaffung optimiert.
„Preisanpassungen gehörten ebenso zu den notwendigen Maßnahmen, sodass die Kostensteigerungen zu einem großen Teil in den Markt weitergegeben werden konnten“, so Hermelink. Rund sechs von insgesamt beinahe 30 Millionen Euro inflationsbedingten Kostensteigerungen konnten dem Hawesko-Chef zufolge allerdings noch nicht kompensiert werden und schmälerten die Profitabilität gegenüber dem Rekordvorjahr. Der Konzerngewinn (Ebit) lag bei 39,1 Millionen Euro – nach 52,1 Millionen Euro im Jahr 2021.
2023 weiter von Krise geprägt
Für 2023 erwartet der Vorstand ein anhaltend pessimistisches Konsumklima und eine weiterhin hohe Inflation. Das Management rechnet zwar damit, dass sich Gastronomie und Hotellerie wegen des Nachholbedarfs weiter erholen werden, gleichzeitig werde man aber zumindest zeitweise eine Kaufzurückhaltung und eine Bevorzugung niedrigpreisiger Produkte im E-Commerce bemerken. Das Retail-Segment hingegen werde aufgrund seiner geringeren Warenkörbe als Nahversorger eine konstante Kundenfrequenz und leicht steigende Umsätze verzeichnen können.
Insgesamt rechnet der Vorstand für 2023 mit einer Umsatzentwicklung von +2 bis -3 Prozent zum Vorjahr und einem operativen Ebit zwischen 37 und 42 Millionen Euro. Das erste Quartal 2023 bestätigt laut Unternehmensangaben bisher die Erwartungen für das Gesamtjahr 2023. Die Hawesko-Gruppe liegt nach vorläufigen Ergebnissen im Umsatz mit rund 153 Millionen Euro leicht (2,3 Prozent) über dem Vorjahresniveau (149,5 Mio.). Die Segmente B2B und Retail konnten leicht wachsen und überkompensieren das noch zurückliegende E-Commerce-Segment. Das operative Ebit wird mit rund 5,5 Millionen Euro noch hinter dem Vorjahreswert (7,3 Mio.) zurückbleiben, wobei ein Aufholen der Profitabilität im Jahresverlauf erwartet wird.