Die Berentzen-Gruppe AG hat die ersten drei Quartale 2023 mit einem Umsatzplus von 5,9 Prozent auf 134,6 Millionen Euro abgeschlossen. Wegen der anhaltenden Belastungen durch hohe Kosten lag dennoch das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei lediglich 5,0 Millionen Euro und damit gut 26 Prozent unter dem des entsprechenden Vorjahreszeitraums (6,8 Millionen Euro). Das teilt das Unternehmen unter Verweis auf seine heute veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen mit.
Die Steigerung der Umsatzerlöse sei vor allem auf die Durchsetzung von Preiserhöhungen zurückzuführen, mit denen die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten kompensiert werden mussten, erläutert Oliver Schwegmann, CEO der Berentzen-Gruppe. Dabei habe sich das Umsatzwachstum im bisherigen Jahresverlauf leicht abgeschwächt. „Auch wir spüren damit leider die aktuelle Konsumzurückhaltung aufgrund der konjunkturellen Sorgen und der anhaltend hohen Inflationsbelastung, die das gesamte Marktumfeld und die Entwicklung nahezu aller Getränkekategorien derzeit beeinträchtigen“, erklärt Schwegmann.
Dennoch könne man bei wichtigen strategischen Themen Erfolge melden, so der Berentzen-Chef. So sei die alkoholfreie Marke „Mio Mio“ erneut in Absatz und Umsatz zweistellig gewachsen. Auch die Produkte der strategischen Spirituosenmarken Berentzen und Puschkin hätten „signifikante Umsatzzuwächse in rückläufigen Märkten“ erzielen und ihre Marktanteile ausbauen können.
Hohe Kosten kennzeichnen „neue Realität“
Mit dem rückläufigen Ergebnis zeigt sich Schwegmann indessen „selbstverständlich nicht zufrieden“. Angesichts eines geringen Absatzvolumens hätten die Preiserhöhungen lediglich die gestiegenen Materialkosten ausgeglichen, den Rohgewinn aber nicht erhöht, erläutert Schwegmann, der sich auch für die künftige Entwicklung wenig optimistisch zeigt. „Wir sind zwar überzeugt, dass sich die Kostendynamik abschwächen wird, rechnen aber nicht damit, dass Energie-, Rohstoff- und Personalkosten wieder ein Niveau wie vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges erreichen werden“, so sein Ausblick.
Insofern sei man „mit einer neuen Realität konfrontiert“. Deshalb arbeite das Unternehmen an einer Neujustierung seiner strategischen Leitlinien, die Anfang 2024 präsentiert werden sollen. Kern davon werde sein, das Unternehmen, die Strukturen und Prozesse sowie die Produktportfolios noch konsequenter auf das weitere Wachstum der bekannten strategischen Kernthemen zu fokussieren, kündigt Schwegmann an.
Für das vierte Quartal erwartet das Management dennoch beim Umsatz und bei den Ergebniskennziffern Steigerungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der durch seinerzeit noch nicht umgesetzte Preiserhöhungen gekennzeichnet war. Vor dem Hintergrund der gebremsten Entwicklung müsse man aber die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 insgesamt leicht nach unten korrigieren.