Henkell Freixenet hat im Geschäftsjahr 2019 seinen Nettoumsatz ohne Sekt- und Alkoholsteuer um 28,2 Prozent auf 1,056 Milliarden Euro gesteigert. Das teilt das Unternehmen in seiner heutigen Bilanzpressemeldung mit. Inklusive Sekt- und Alkoholsteuer entspreche dies 1,290 Milliarden Euro und einem Zuwachs um 25,0 Prozent. Rechnet man Konsolidierungskreis- und Wechselkurseinflüsse heraus, ergibt sich ein leichter Umsatzrückgang um 1,7 Prozent. Grund hierfür ist das weltweite Zurückfahren von margenschwachem Geschäft.
Der Gesamtabsatz der Gruppe belief sich 2019 laut Unternehmensangaben auf 422,3 Millionen Flaschen (1/1), davon 262,4 Millionen Schaumwein, 113,7 Millionen Wein und 46,2 Millionen Flaschen Spirituosen. „Das Geschäftsjahr 2019 stand ganz im Zeichen der Zusammenführung zweier internationaler Unternehmen. Es ist uns in einem herausfordernden Markt- und Wettbewerbsumfeld sehr gut gelungen, die Organisation strategisch neu auszurichten und gleichzeitig in zahlreichen Märkten Marktanteilsgewinne zu verzeichnen“, kommentiert Dr. Andreas Brokemper, Sprecher der Geschäftsführung, die Bilanz.
Weltweit klarer Marktführer
Durch die Fusion der beiden Unternehmen wurde der weltweite Marktanteil laut dem britischen Marktforschungsinstitut IWSR auf 9,7 Prozent erhöht, was die klare Marktführerschaft bedeutet. Nach dem Zusammenschluss verfügt Henkell Freixenet heute in 30 Ländern über eigene Vertriebsgesellschaften und Kellereien in elf Ländern.
Im Zuge der strategischen Neuausrichtung wurde 2019 das gemeinsame Portfolio stärker fokussiert. Unter anderem wurde im Mai das Champagner-Haus Henri Abelé veräußert; im Juni folgte der Verkauf der spanischen Weingüter an die Mitgesellschafter. Im September wurden einige deutsche Spirituosenmarken abgegeben wie Scharlachberg und Jacobi.
29 Prozent Plus in DACH-Region
In Deutschland, Österreich und der Schweiz (Region DACH) schloss Henkell Freixenet das Geschäftsjahr 2019 mit einem Umsatz von 301,1 Millionen Euro ab, was einem Plus von 29,1 Prozent entspricht. Rekordabsätze meldet das Unternehmen für den Premiumsekt Fürst von Metternich und für Wodka Gorbatschow. In der größten Umsatzregion der Gruppe, Westeuropa, ging das Geschäftsjahr mit einem Zuwachs von 30 Prozent auf 359,3 Millionen Euro zu Ende.
Für die Kernmarke Freixenet meldet der Konzern einen Absatz von 94,4 Millionen 1/1-Flaschen, der damit 1,6 Prozent unter dem Vorjahr lag. Als ursächlich für den Verlust sieht das Unternehmen Preiserhöhungen in den USA an, die zu Bevorratungen bei den Distributeuren geführt hätten.
Mionetto Prosecco verzeichnete erneut ein Rekordjahr. Der weltweite Absatz erhöhte sich um 14,2 Prozent auf 27,3 Millionen Flaschen. Henkell Trocken konnte mit 12,9 Millionen Flaschen den Absatz annähernd halten (-0,8 Prozent). I heart Wines, die am schnellsten wachsende Weinmarke in England, legte im Jahr 2019 um 11,3 Prozent auf 21,7 Millionen Flaschen zu. Mangaroca Batida de Côco wuchs 2019 erneut zweistellig um +20,8 Prozent auf 2,1 Millionen verkaufte 1/1-Flaschen.
Corona wirkt sich deutlich auf Abverkauf aus
Wegen der Covid-19-Pandemie sieht sich die Gruppe aktuell nicht zu einer Prognose für 2020 in der Lage. Da der Genuss von Schaumwein in nahezu allen Ländern der Welt Geselligkeit und Anlass voraussetze, habe Corona jetzt schon „erhebliche Auswirkungen auf die Absätze in fast allen Ländern“, heißt es aus Wiesbaden. Das IWSR rechne mit einem Rückgang der weltweiten Nachfrage um 15 Prozent. Nun hänge die Geschäftsentwicklung maßgeblich vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.
„Wir gehen von deutlichen Auswirkungen auf die Abverkäufe vor allem in Gastronomie und Duty-Free aus und haben daher frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um Umsatzausfälle zu kompensieren“, so Dr. Andreas Brokemper. „Aufgrund der starken Länder- und Markendiversifikation sind wir zuversichtlich, dass wir die Krise gut meistern werden.“
Über Henkell Freixenet:
Henkell Freixenet ist der weltweit führende Schaumweinhersteller und vereint in seinem Portfolio Sekt, Cava, Prosecco, Champagner und Crémant, ergänzt um ein vielfältiges Wein- und Spirituosensortiment. Die zum Oetker-Konzern gehörende Gruppe hat Tochterunternehmen in 30 Ländern und exportiert ihre Marken in mehr als 150 Staaten weltweit.