Die Marktsituation des Getränkefachgroßhandels (GFGH) ist im Juni 2022 erstmals wieder auf dem Niveau vom Juni 2019. Das geht aus aktuellen Erhebungen des Branchendienstleisters Gedat Getränkedaten hervor. Während Streckenlogistiker und Getränkemärkte während der letzten zwei Jahre weniger hart durch die Auswirkungen der Coronamaßnahmen betroffen waren und manche sogar Zuwächse verzeichnen konnten, sah es bei GFGHs, die auf das Gastro- und Veranstaltungsgeschäft fokussiert sind, seit Pandemiebeginn düster aus. Die Situation hat sich in den letzten Monaten deutlich verbessert.
In einer aktuellen Statistik hat die Gedat über die vergangenen Monate die Belieferung aller Objekte im Außer-Haus-Markt erfasst. Der Juni 2022 verzeichnet einen starken Anstieg um 8,1 Indexpunkte. Damit wird erstmals wieder das Niveau von 100 Zählern des Referenzmonats Juni 2019 erreicht. (Anmerkung: Im Juni 2019 startete Gedat die Messung der Belieferungen im Außer-Haus-Markt und nahm den Monat als Basis mit dem Index 100).
Der schwache Jahresstart 2022 im Januar und Februar ließ nicht auf ein schnelles Zurückkommen der Werte hoffen. Erst mit März 2022 zogen die Werte deutlich an. Der Jahresdurchschnitt Januar – Juni 2022 steigt auf 86 Indexpunkte. Es bleibe zu hoffen, dass die derzeitig auftretenden Probleme in der Logistik und Warenverfügbarkeit der erfreulichen Entwicklung keinen Strich durch die Rechnung machten, so die Gedat.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat kann der Juni 2022 einen Vorsprung von 13 Indexpunkten vorweisen. Der letztjährige Juni war in einigen Bundesländern noch durch Einschränkungen der sogenannten Bundesnotbremse geprägt. Der letzte Bestwert wurde im September 2021 mit 96,8 Zählern erreicht.
Blickt man in die Entwicklung nach Betriebsformen, so führt die Gastronomie mit Schwerpunkt auf Speisen das Feld an. Diese Betriebsform konnte mit 101,5 Indexpunkten sogar das Ergebnis vom Juni 2019 toppen. Es folgt die Gastronomie mit Schwerpunkt auf Getränke mit 98,8 sowie die Beherbergungsbetriebe mit 97,5 Zählern. Zu Zeiten der Lockdowns zählen Betriebe mit Schwerpunkt auf Getränke zu den größten Verlierern, da sie das Mitnahmegeschäft nicht so umsetzen können wie die anderen Betriebsformen. Den größten Rückgang von über 90 Prozent erfuhr die Betriebsform während des zweiten Lockdowns im Januar 2021 mit einem Index von 9,2.