Seit dem angekündigten Umzug der Trinks-Zentrale von Goslar nach Hennef verhärten sich die Fronten zwischen der Arbeitgeberseite und den Beschäftigten des Getränke-Logistikers weiter. Gestern fand die zweite Verhandlungsrunde über den Abschluss eines Sozialtarifvertrags in Goslar statt. Es geht um die Abfindungszahlungen für die Beschäftigten. Trinks kommt den Forderungen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nicht nach, nun droht die Gewerkschaft mit einem Warnstreik.
Höhere Abfindungen gefordert
„Mit Erstaunen haben wir allerdings am zweiten Verhandlungstag zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Tarifkommission kein Interesse an allen zukunftsgerichteten Maßnahmen-Vorschlägen wie zum Beispiel Mobil-Work-Angeboten, Arbeitsplatzgarantien und Qualifizierungsmaßnahmen für ihre Mitglieder in der Zentrale von Seiten der Geschäftsführung hat“, sagt Michael Stadlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Trinks. Ebenso sei anscheinend eine zusätzliche Arbeitsplatzgarantie in Hennef kein relevanter und akzeptabler Verhandlungspunkt für die Tarifkommission. Eine zusätzliche Kompensationszahlung für Betriebstreue bis zum Wechseltermin nach Hennef sei aber in seiner derzeitigen Höhe der Tarifkommission nicht hoch genug, erklärt Stadlmann.
„Keiner verliert seinen Arbeitsplatz“
„Wir möchten die Trinks in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten, mit dem Umzug nach Hennef zukunftsfähig machen. Die monetären Forderungen der Gewerkschaft in ihrer jetzigen Höhe sind aus unserer Sicht unhaltbar und gefährden langfristig die Trinks in ihrer wirtschaftlichen Tragfähigkeit“, so Stadlmann. Das könne das Unternehmen in seiner Gesamtverantwortung für 1750 Mitarbeiter nicht mitgehen. Alle Mitarbeiter hätten einen Arbeitsplatz in der neuen Zentrale in Hennef angeboten bekommen. „Keiner verliert seinen Arbeitsplatz. Mir ist völlig unverständlich, wie in Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit im ganzen Land und einer schweren Pandemie-Situationen, den Angeboten der Geschäftsführung – insbesondere zu Beschäftigungsgarantien – so mit Desinteresse begegnet werden kann“, sagt Stadlmann.
Trinks sei an der langfristigen Arbeitsplatzsicherheit und auch Arbeitsplatz-Attraktivität für die Zukunft interessiert und das für alle Mitarbeiter – auch denen in den Niederlassungen und in der zukünftigen Zentrale, heißt es. Die Verhandlungen mit der NGG werden am 20. April fortgesetzt.
Über Trinks
Trinks ist Marktführer der deutschen Getränke-Logistiker. Das Unternehmen erwirtschaftete 2017 einen Netto-Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Der Logistiker betreibt 17 national verteilte Standorte und hat ca. 17.000 Vollgutartikel und ca. 4.000 Serviceartikel im Sortiment. An der Trinks GmbH sowie der Trinks Süd GmbH sind mit jeweils 25 Prozent beteiligt: die Bitburger Braugruppe, die GL Verwaltungs GmbH (Krombacher), die Nestlé Waters Deutschland GmbH sowie die Warsteiner Distribution Beteiligungsgesellschaft mbH.