Der Gerolsteiner Brunnen meldet für die ersten sieben Monate 2019 eine stabile Geschäftsentwicklung. Der Gesamtabsatz an Mineralwasser und mineralwasserbasierten Erfrischungsgetränken sei um ein Prozent auf 4,7 Millionen Hektoliter zurückgegangen, heißt es.
Der Gesamt-Nettoumsatz lag laut Unternehmen mit 182,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. „Wir haben trotz des in diesem Jahr später einsetzenden Sommers das Umsatzniveau des Vorjahres erreicht“, bilanziert Roel Annega, seit Juni Vorsitzender der Geschäftsführung. „Vor diesem Hintergrund sind wir mit der Entwicklung der ersten sieben Monate zufrieden.“ Die Geschäftsentwicklung sei vom Kernprodukt Gerolsteiner Mineralwasser getragen worden. Die höchsten Zuwächse habe es bei der kohlensäurefreien Sorte Gerolsteiner Naturell gegeben. Sie konnte um 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen.
Nachfrage nach Glasflaschen steigt
Auch die gestiegene Nachfrage nach der Glasflasche habe sich in diesem Jahr bestätigt. Insgesamt sei Glas-Mehrweg um 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Für die 2010 eingeführte 1,0-Liter-Glas-Mehrwegflasche im 6er-Kasten meldet der Brunnen sogar ein Plus von 17,7 Prozent. Mit der Einführung der neuen 0,75-Liter-Glas-Mehrweg-Individualflasche im 12er-Kasten will Gerolsteiner der wachsenden Nachfrage nach Glas-Mehrwegverpackungen begegnen (wir berichteten in einem ausführlichen Interview darüber). Leergut-Engpässe in den Ausmaßen vom letzten Jahr habe es in diesem Sommer zwar nicht gegeben, doch man habe auch wieder um das Leergut gekämpft. „Das ist neben der Anmutung der Flaschen auch ein Grund, warum wir jetzt die Glas-Individualflasche einführen. Wir haben damit eine bessere Kontrolle über die Qualität der Flaschen und können die Leergutströme besser steuern“, sagt Annega in einem Gespräch mit Getränke News.

Der neue Geschäftsführer sieht unter anderem im verstärkten Nachhaltigkeitsengagement einen strategischen Schwerpunkt für die kommenden Jahre. „Es ist unser ureigener Antrieb, möglichst umwelt- und klimaschonend zu wirtschaften und unserer sozialen Verantwortung für Mitarbeiter und Region gerecht zu werden“, erläutert Roel Annega.
Bio-Siegel: bei Gerolsteiner kein Thema
Eine Bio-Zertifizierung von Mineralwasser sei jedoch kein Thema. „Wir sind mit unserer Marke Gerolsteiner beim Verbraucher die absolute Nummer 1, was die Qualität und die Reinheit unseres Mineralwassers betrifft. Ein Bio-Siegel würde eher für Verwirrung sorgen“, sagt Annega.
Ressourcenschonung, Quell- und Produktschutz hätten oberste Priorität. Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik und Logistik: „Zur gewässerschonenden Bewirtschaftung kooperieren wir eng mit den Landwirten in unserem Quellgebiet. Außerdem haben wir einen konventionell arbeitenden Betrieb dabei unterstützt, auf bio-zertifizierte Landwirtschaft umzustellen. Wir setzen uns gegen Gesteinsabbau in unserem Quellgebiet ein und fördern Aufforstungsprojekte in unserer Region.“
Anteil von recyceltem PET erhöhen
Bei Gerolsteiner seien alle Verpackungsmaterialien zu 100 Prozent recyclebar. „Die Einwegverpackungen für Erfrischungsgetränke bestehen bereits zu 30 Prozent aus recyceltem PET. Unser Ziel ist es, diesen Anteil für alle Einwegflaschen bis Ende 2019 auf 50 Prozent zu erhöhen und langfristig schrittweise zu steigern“, sagt Annega. 99 Prozent der pfandpflichtigen Einweg-PET-Getränkeflaschen würden gesammelt und als hochwertiges Rezyklat wiederverwendet. Getränke in Mehrwegflaschen hätten bei Gerolsteiner einen Anteil von 65 Prozent am Gesamtabsatz. Glas-Mehrweg sei die Verpackungsvariante mit den größten Zuwächsen (Absatzanteil 27 Prozent). Die PET-Mehrwegflasche bleibe das absatzstärkste Gebinde (Absatzanteil 38 Prozent).
Über den Gerolsteiner Brunnen:
Die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG ist Anbieter der meist gekauften Mineralwassermarke auf dem deutschen Markt und größter Mineralwasser-Exporteur der deutschen Mineralwasserbranche mit Schwerpunkt Nordamerika, Asien und den Beneluxländern. Derzeit arbeiten beim Gerolsteiner Brunnen 861 Mitarbeiter, 55 davon sind Auszubildende.
Anteilseigner der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG sind die Bitburger Unternehmensgruppe (51 Prozent) sowie die Buse KSW GmbH & Co. (32 Prozent). Die übrigen Anteile befinden sich in privatem Streubesitz.