Die Deutschen sind bereit, für Genussmomente mehr auszugeben. Traditionelle Festlichkeiten gewinnen an Bedeutung. Neue Trends wie „Sober Curiosity“ und „Dolce Vita“ zeigen, dass Genussmomente kreativ neu gedacht werden. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die Studie „Genusskultur in Zeiten der Permakrise“, die Rotkäppchen-Mumm zusammen mit dem Trendbüro durchgeführt hat.
Die Studie mache deutlich, dass die Gesellschaft dem allgemeinen Stimmungstief etwas entgegensetzen wolle, sagt Christof Queisser, CEO von Rotkäppchen-Mumm. Alles, was Gemeinschaft und kleine Auszeiten vom Alltag fördere, werde für die Menschen zunehmend wichtiger – so etwa genussvolle Feiertage und Momente mit Familie und Freunden.
Qualität bleibt entscheidend
Laut aktueller Studie sind in allen Fragekategorien zu Genussfreude und Kaufbereitschaft die Zustimmungswerte gegenüber dem Vorjahr gestiegen: So empfinden 64 Prozent der Befragten Genussmomente in Krisenzeiten als besonders wichtig. 54 Prozent geben an, ihren Konsum gar nicht einschränken zu wollen und für 52 Prozent gehören Genuss und Premiumprodukte zusammen; das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Für zwei Drittel der Befragten spielt das Vertrauen in Lieblingsmarken bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. Und fast die Hälfte der Menschen gibt an, in unsicheren Zeiten vermehrt zu bekannten Marken zu greifen.
Für 85 Prozent der Befragten ist die Qualität nach wie vor der entscheidende Faktor beim Kauf eines Produktes. Darüber hinaus sind – für mehr als ein Drittel der Probanden – Informationen über die Geschichte und Herkunft des gekauften Produkts sowie der Bezug der Marke zu Heimatland und Heimatregion wichtig. „Die persönliche Bindung zur Lieblingsmarke, das Vertrauen in die Qualität und authentische Informationen bereichern das Genusserlebnis“, ist sich Christof Queisser sicher. „Für Unternehmen ist das Mitdenken dieser Bedürfnisse heute entscheidend“, sagt er.
Laut Studie werden traditionelle Festlichkeiten für die Konsumenten immer wichtiger: inzwischen sehen 62 Prozent der Befragten im gemeinsamen Feiern einen wichtigen Haltepunkt in Zeiten dauerhafter Krisen. Neben Weihnachten und Silvester etablieren sich immer mehr kleinerer Anlässe zum Anstoßen, so Treffen mit Freunden (77 Prozent) oder das Wochenende (59 Prozent). Zudem schätzen 75 Prozent der Befragten gemeinsame Genussmomente als wohlempfundene Auszeit vom Alltag ein.
Neue Genuss-Trends mit Potenzial
Die Autoren der Studie verweisen ausdrücklich auf die Relevanz neuer Genuss-Trends wie „Sober Curiosity“ und „Dolce Vita“. Nach ihren Angaben wird der mediterrane Trend sich tagsüber zu Snacks mit Drinks zu verabreden immer beliebter; 31 Prozent der Probanden ziehen diese Lebensart einem abendlichen Treffen vor. Auch das „Sober Drinking“ wird immer stärker bevorzugt. Dieser Trend zu einem verzichtsorientierten Lifestyle führt zu mehr Offenheit gegenüber alkoholfreien oder alkoholarmen Alternativen: zwei Drittel der Teilnehmer geben an, in den letzten 12 Monaten alkoholfreie Alternativen für Sekt, Wein oder Schaumwein probiert zu haben; 83 Prozent können sich vorstellen, für eine gewisse Zeit ganz auf Alkohol zu verzichten.
Christof Queisser sieht in diesem Trend ein spannendes Feld mit Zukunftspotenzial: „Seit über 15 Jahren entwickeln wir Alternativen, die alkoholhaltigen Produkten geschmacklich in nichts nachstehen. Wir sind in diesem Markt mit allen wichtigen Marken erfolgreich: Rotkäppchen, Mumm, Doppio Passo und Humbold Freigeist“, erklärt er. Mit einem Umsatz von 42 Millionen Euro im laufenden Jahr sei man das führende Unternehmen im „Segment Alkoholfrei“ in Deutschland.
Zur Studie
Die neue Trendstudie ist seit 2021 die dritte ihrer Art und wertet die Angaben von 2.000 volljährigen Probanden aus, die regelmäßig (Schaum-)Wein oder Spirituosen konsumieren. Die Befragung fand vom 13. bis 20. Oktober 2023 statt. In diesem Jahr haben die Auswirkungen permanenter Krisen auf das Genussverhalten im Fokus der Fragenstellung gestanden.