Der Umsatz im Gastgewerbe ist 2024 das fünfte Jahr in Folge real gesunken. Das teilt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) mit Verweis auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts mit. Demnach setzten die Gastronomen und Hoteliers im vergangenen Jahr real 2,6 Prozent weniger um als 2023 (nominal +0,6 %). Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sank der Umsatz sogar um real 13,1 Prozent (nominal +9,9 %).
„Die wirtschaftliche Lage in der Branche bleibt angespannt. Die Betriebe leiden unter weiter steigenden Kosten und der Mehrwertsteuererhöhung für Speisen in der Gastronomie“, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Mit Blick auf die Bundestagswahl appellierte er, „die Weichen zu stellen für eine neue Wirtschaftspolitik“, ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben.
Überdurchschnittlich hoch sind laut Dehoga die Verluste in der Gastronomie. Gegenüber 2023 ging der preisbereinigte Umsatz im Jahr 2024 hier um 3,8 Prozent zurück (nominal -0,5 %). „Mit der Mehrwertsteueranhebung zum 1. Januar 2024 hat sich die Stimmung deutlich eingetrübt“, so Zöllick. Viele Betriebe spürten die zunehmende Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Gäste.
Etwas besser sieht es im Beherbergungsgewerbe aus. Hier betrug das reale Umsatzminus 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (nominal +2,4 %). Dennoch litten auch die Hotels, wie alle anderen gastgewerblichen Betriebe, unter den stark gestiegenen Kosten bei Personal, Nahrungsmitteln und Energie. Hinzu komme die wachsende Bürokratie, die Zeit und Geld koste. „Es wird für die Betriebe immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten“, schlägt Zöllick Alarm. Viele Betriebe stünden mit dem Rücken zur Wand.
Mehr denn je käme es jetzt auf echte Lösungen an, um endlich wieder Wachstum auszulösen, forderte Zöllick von der Politik. Vor der Wahl wiederholte er erneut die zentrale Forderung des Dehoga, zum ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent auf Speisen zurückzukehren. Zudem drängte Zöllick auf mehr Flexibilität durch eine Wochenarbeitszeit nach EU-Recht, mehr Netto vom Brutto sowie spürbaren Bürokratieabbau.