Gastronomen bangen um Existenz
Explodierende Kosten und sinkende Umsätze führen erneut zu Existenzängsten im Gastgewerbe. 66,1 Prozent der Betriebe bangen insbesondere aufgrund der hohen Energiepreise um ihre Existenz. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband) hervor. Fast jeder dritte Betrieb befürchtet, im Jahr 2022 in die Verlustzone zu geraten, für 2023 gibt das mehr als jeder zweite Betrieb an. An der Umfrage nahmen 3.850 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.
Dehoga-Präsident Guido Zöllick fordert von der Politik mehr Tempo bei den angekündigten Entlastungsmaßnahmen und Energiesicherheit: „Jetzt kommt es auf die schnelle und konkrete Umsetzung der Energiepreisbremse an.“ Viele Fragen seien hier indes noch offen. Gleiches gelte für die in Aussicht gestellten Härtefallhilfen. „Der Abwehrschirm wird nur dann funktionieren, wenn er schnell wirkt“, sagt Zöllick mit Blick auf die besorgniserregenden Umfrageergebnisse. „Betriebsaufgaben und Insolvenzen müssen verhindert werden. Wir benötigen jetzt Klarheit, wann und wie der Abwehrschirm kommt.“ Zöllick appelliert zudem an die Bundesregierung alles dafür zu unternehmen, um das Angebot sicherer Energiequellen in Deutschland auszubauen. „Die Gewährleistung der Energieversorgung und die schnellstmögliche Umsetzung der Energiepreisbremse müssen jetzt oberste Priorität haben.“ Die Betriebe bräuchten Planungssicherheit.
Die drastischen Folgen der Krise zeigen sich auch im fehlenden Geschäft. Im September lagen die Umsätze der Restaurants und Hotels laut Dehoga mit einem Minus von 7,0 Prozent wieder deutlich unter dem Vorkrisenniveau im September 2019. Für den Zeitraum von Januar bis September meldet die Branche ein Umsatzminus von 10,0 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019, so der Verband.