AB Inbev prüft offenbar den Verkauf seiner Biermarken Hasseröder, Franziskaner und Spaten. Das will der Nachrichtendienst Bloomberg aus Insiderkreisen erfahren haben; der Wert der drei Marken wird auf rund eine Milliarde Euro taxiert.
Laut der nicht genannten Quelle laufen die Gespräche aktuell erst an. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass der Konzern sich von deutschen Marken trennen will. 2018 vereinbarte AB Inbev bereits, Hasseröder und Diebels an den Finanzinvestor Daniel Deistler und seine Firma CK Corporate Finance zu verkaufen, der Deal platzte aber überraschend. Da sich damals nach mehreren Anläufen kein weiterer Interessent fand, blieben beide Marken im Portfolio von AB Inbev Deutschland.
Unter Konzern-Ägide ging es für Hasseröder in den letzten Jahren vor allem abwärts. Mit 2,78 Millionen Hektolitern hatte die Marke 2012 ihren Zenit erreicht, bis 2019 sank der Ausstoß laut Branchenangaben auf lediglich 1,84 Millionen Hektoliter. Anders als Hasseröder konnte Franziskaner in den vergangenen Jahren seinen Ausstoß weitgehend stabil halten und lag nach Branchenschätzung 2019 bei etwa 1,28 Millionen Hektolitern.
Beide Marken teilen aber ein ähnliches Schicksal: Das Pils ebenso wie das Weizenbier gerieten angesichts sortenbedingter Mengenverluste preislich immer stärker unter Druck, und an die Stelle einer weitsichtigen Markenpflege traten zunehmend Preisaktionen, und für Mengenwachstum wurden Wertverluste in Kauf genommen.
Mehr über Hasseröder und Franziskaner können Sie in unserer Serie „Bier-Marken-Analyse“ nachlesen:
Hasseröder: https://getraenke-news.de/auerhahn-mit-gestutzten-fluegeln/
Franziskaner: https://getraenke-news.de/moench-macht-marke/