Nach den Verbraucherzentralen hat nun auch Foodwatch Bundesernährungsministerin Julia Klöckner aufgefordert, sich in Deutschland und europaweit „umgehend“ für eine verpflichtende Ampelkennzeichnung stark zu machen, und verweist dabei ebenfalls auf die in Frankreich gebräuchliche Nährwert-Kennzeichnung Nutri-Score. Laut einer Studie der französischen Regierung würden Verbraucher mithilfe dieses Modells tatsächlich gesünder einkaufen.
Foodwatch untermauert seine Forderung mit dem Hinweis, Ärzteverbände, Krankenkassen und Verbraucherorganisationen wünschten „schon lange wirksame Maßnahmen gegen Fehlernährung und Übergewicht“. Neben der Nährwertkennzeichnung führt die Organisation gleich noch eine Beschränkung der Lebensmittelwerbung an Kinder sowie eine Herstellerabgabe auf gesüßte Getränke ins Feld.
Inzwischen haben Foodwatch zufolge mehrere Länder Ampelkennzeichnungen auf freiwilliger Basis eingeführt. Das französische Modell finde dabei immer mehr Unterstützer. Vergangenes Jahr von der französischen Regierung eingeführt, hätten bislang 90 Unternehmen die Kennzeichnung übernommen. Auch Belgien und Spanien hätten angekündigt, die Nutri-Score-Ampelkennzeichnung einzuführen.
Das Modell nimmt eine Gesamtbewertung von Nährwertprofilen vor, indem günstige und ungünstige Bestandteile verrechnet werden. Die „Original-Ampel“ zeigt nicht nur eine einzige Farbskala, sondern vier: jeweils für die Zutaten Fett, gesättigte Fette, Zucker und Salz.
Bereits seit Ende 2016 gilt für alle verpackten Lebensmittel in der EU eine Pflicht zur Kennzeichnung der Nährwerte Fett, gesättigte Fette, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz. Eine grafische Darstellung wie die Ampel ist dabei bislang nicht erforderlich.