Die Brauerei Veltins meldet für das Jahr 2018 ein dickes Absatzplus von 4,8 Prozent. Die Marke Veltins legte um 4,1 Prozent zu. Erstmals in seiner Geschichte überschritt das Familienunternehmen die Drei-Millionen-Hektoliter-Grenze und setzte mit einem Ausstoß von 3,01 Millionen Hektolitern (+138.600 Hektoliter) eine neue Bestmarke. Der Umsatz des Unternehmens wuchs auf 352 Millionen Euro (+9,0 Prozent). „Mit der bedarfsgerechten Aussteuerung des Produktportfolios ganz nah an den Verbraucherwünschen haben wir uns im Wettbewerbsumfeld klar positioniert und weiter wachstumsdynamisch nach vorn bewegt“, bilanziert Michael Huber, Generalbevollmächtigter der Brauerei Veltins.
Während der Bierabsatz aller Brauereien in den ersten elf Monaten 2018 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,0 Prozent gestiegen ist, legte die Brauerei Veltins deutlich über Wettbewerbsniveau zu. „Uns ist es auch im zurückliegenden Geschäftsjahr gelungen, trotz hoher Wettbewerbsintensität die unerlässliche Preiserhöhung im Markt umzusetzen und damit den Premium-Anspruch in allen Sortensegmenten zu untermauern“, unterstreicht Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb. Nach wie vor ziehe die Brauerei Veltins ihre stabile Kraft aus dem nordrhein-westfälischen Biermarkt, der eine Schlüsselbedeutung für die deutschlandweite Marktexpansion besitze.
„Wer im bevölkerungsstärksten Bundesland keine Absatzbedeutung erringen kann, besitzt keine Anwartschaft auf eine nationale Markenbedeutung“, so Kuhl. Dem Heimatmarkt habe auch 2018 die starke Aufmerksamkeit im Bemühen um weitere Absatzbeschleunigung in Handel und Gastronomie gegolten. Die Marke Veltins konnte nach Unternehmensangaben ihre Marktposition als zweitstärkste Kraft im NRW-Premium-Biermarkt zementieren und erreichte einen Marktanteil im Handel von rund 13 Prozent.
Grevensteiner legt rund 30 Prozent zu
Auch die traditionelle Gastronomie-Orientierung habe sich erfreulich bemerkbar gemacht, denn beim Fassbier wurden in der Gastronomie und auf Events 2,7 Prozent mehr gezapft. Die Traditionsmarke Grevensteiner konnte angesichts der großen Marktnachfrage und des unverändert großen Spezialitätentrends in Deutschland mit 218.800 Hektolitern sogar 29,9 Prozent mehr absetzen. Im Bereich der Spezialitäten bewegte sich die Marke Grevensteiner, die neben dem angestammten Landbier Original und Ur-Radler 2018 um die Sorte Hell ergänzt wurde, den Angaben zufolge damit in der deutschlandweiten Handelsnachfrage auf dem zweiten Rang.
„Mit unseren Grevensteiner Spezialitäten treffen wir den Biergeschmack dieser Zeit“, sagt Huber. Inzwischen führen über 18.500 Händler und rund 4.300 Gastronomen die Grevensteiner Spezialitäten. Leichte Rückgänge gab es beim Biermix. Die Marke V+ verlor 1,8 Prozent und erzielte 2018 einen Absatz von 320.600 Hektolitern. Ausgesprochen erfreulich habe dagegen die neue, alkoholfreie Produktrange der 0,0%-Biere unter dem Veltins-Markendach abgeschnitten. Alkoholfreies Pils und Radler, Radler und Malz legten 2018 laut Brauerei um 17,5 Prozent zu.
Verhalten optimistisch für 2019
Trotz der erfreulichen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2018 gab sich der Veltins-Generalbevollmächtigte für 2019 nur vorsichtig optimistisch. „Die Kehrseite der Medaille eines Jahrhundertsommers zeigt bereits die zugespitzte Rohstoffsituation in Deutschland. Die Preise für Malz erreichten Höchstwerte, wie sie zuletzt in Jahren schlechter Ernteerträge zu spüren waren. In diesem Sommer begann die Verknappung schon deutlich früher“, sagt Huber. Und auch die strukturellen Rahmenbedingungen hätten sich nicht verändert. Der Biermarkt kämpfe weiter mit der demografischen Entwicklung und ausbleibenden Verwendern bei den jungen Erwachsenen.
„In Zukunft wird vornehmlich die Werthaltigkeit wichtig sein, wenn es um die Gestaltung von Marken und Produktportfolios im deutschen Biermarkt geht. Auskömmliche Renditen werden alleine der Garant dafür sein, dass ein Unternehmen Weichen für eine gedeihliche Zukunft stellen kann – frühzeitig und nachhaltig zugleich“, erklärt Huber. Schon jetzt sei zu beobachten, dass einzelne Biermarken das Premium-Segment verlassen, um zu geringeren Abgabepreisen schnelle Mengeneffekte beizubringen.