Der Verband Deutscher Hopfenpflanzer rechnet 2024 mit einer „vernünftigen“ Ernte. Nach zwei von Hitze und Trockenheit geprägten Jahren, in denen die Erträge unter dem Durchschnitt lagen, dürfe die Branche nun auf eine sogar leicht überdurchschnittliche Ernte hoffen, heißt es.
In einigen Gebieten, darunter Tettnang und Teile der Hallertau, machte zwar allzu viel Nässe den Bauern zu schaffen oder es regnete deutlich zu wenig wie in der Region Elbe-Saale, insgesamt habe sich aber die Mehrheit der Hopfen gut entwickelt, so der Verband. Bereits in den kommenden Wochen würden die ersten Reben geerntet.
Ein ganz einfaches Jahr war 2024 dennoch nicht: Wie meistens in Jahren mit ausreichend Feuchtigkeit wuchsen laut dem Hopfenverband die Probleme mit Pilzkrankheiten. Vom Frühjahr bis Anfang Juli schädigte vor allem der „falsche Mehltau“ viele Pflanzen. Auch beim „echten Mehltau“ wurden aufwändige Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig. Große Schwierigkeiten brachte zudem starker Befall des Hopfens mit Blattläusen und Erdflöhen. Verschärft wurde die Lage noch durch Einschränkungen bei den erlaubten Pflanzenschutzmitteln.
Laut der offiziellen Ernteschätzungen erwartet die Branche bundesweit Hopfenerträge von fast 49.000 Tonnen, neun Prozent mehr als in einem durchschnittlichen Jahr. Die vergleichsweise gute Hopfenernte trifft auf einen Markt, der von Überversorgung geprägt ist. Trotz schlechter Ernten in den letzten zwei Jahren sind die Brauereien gut bis sehr gut mit Hopfen versorgt.
Zum einen ist der weltweite Bierabsatz leicht rückläufig, zum anderen hat sich die Brauwirtschaft in den letzten Jahren über ihren Bedarf mit Hopfen eingedeckt, also hohe Bestände aufgebaut, und zeigt deshalb derzeit wenig Interesse am Kauf.