Nach einer aufgrund von Trockenheit historisch geringen Hopfenernte im vergangenen Jahr wird auch die Ernte 23 unterdurchschnittlich ausfallen, teilt der Verband Deutscher Hopfenpflanzer aktuell mit. Erneut habe eine lange Trockenperiode im Sommer für deutlich weniger Hopfendolden gesorgt, heißt es. Bereits Ende Juli hatte der weltweit führende Hopfendienstleister Barth Haas im Rahmen einer Pressekonferenz geringere Ernteerträge infolge der Trockenheit prognostiziert (wir berichteten).
„Da wir mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft immer häufiger mit Wetterextremen und Trockenheit konfrontiert werden, müssen wir diesen Herausforderungen weltweit entgegentreten“, so Barth Haas-Geschäftsführer Peter Hintermeier. Dabei sollen neue Hopfenzüchtungen dem veränderten Klima trotzen. Einen Ansatzpunkt würde hierbei die Sortenwahl bieten. Viele ältere Hopfensorten könnten unter den veränderten klimatischen Bedingungen ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen. „Neue, zukunftsfähige Züchtungen, denen Trockenstress weniger ausmacht und die widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind, dienen der gesamten Branche zur Rohstoffsicherung“, sagt Hintermeier.
Laut dem Verband Deutscher Hopfenpflanzer zeigt der Blick auf die weltweite Hopfenproduktion, dass trockentolerante Sorten in Verbindung mit Bewässerung der globale Standard im Hopfenbau sind. Deutschland als eine der führenden Hopfenbauländer müsse hier aufholen und die notwendigen Anpassungen vornehmen. Die Züchtung neuer Sorten und der gleichzeitige massive Ausbau der Hopfenbewässerung müssten mit höchster Priorität und großer Geschwindigkeit vorangetrieben werden, heißt es.
Trotz der zweiten unterdurchschnittlichen Ernte in Folge geht der Verband davon aus, dass aufgrund der Vorratssituation zu keinem Hopfenengpass kommt. Auch im kommenden Jahr könnten alle Brauereien ausreichend mit deutschem Hopfen versorgt werden.