Der Konsum von Erfrischungsgetränken in Deutschland lag 2019 leicht unter dem Vorjahresniveau. In einer vorläufigen Bilanz vom März war die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) noch von einer stabilen Entwicklung ausgegangen. Auf Grundlage der nun aktualisierten Daten hat der Verband einen Pro-Kopf-Verbrauch von 121,4 Litern (2018: 123,6 Liter) ermittelt, was einem Minus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Trend bei Erfrischungsgetränken entspricht damit der allgemeinen Marktentwicklung. Denn auch bei den alkoholfreien Getränken insgesamt ging der Pro-Kopf-Verbrauch 2019 leicht zurück. Dies liegt nach Einschätzung der wafg vor allem am „Super-Sommer“ des Vorjahres 2018.
Der Trend zu kalorienreduzierten und -freien Getränken fällt 2019 gegenüber der im März veröffentlichten Prognose zur Marktentwicklung dabei noch deutlicher aus als zunächst angenommen. So stieg der Verbrauch von kalorienreduzierten Colas und Colamischgetränken um 8,2 Prozent, der Konsum zuckerhaltiger Produkte der Kategorie verlor hingegen 2,8 Prozent. Allerdings werden von den herkömmlichen Colas und Colamixes über 36 Liter pro Kopf und damit drei Mal so große Mengen wie von den Light-Konkurrenten (12,2 Liter) getrunken. Noch extremer ist das Verhältnis bei Limonaden: Während die leichten Varianten um 31,5 Prozent auf 4,3 Liter zulegen konnten, mussten die traditionellen Limos ein Minus von 8,4 Prozent hinnehmen, liegen damit aber immer noch bei einer Menge von 28,5 Litern.
Zu den Gewinnern gehörte 2019 außerdem das Segment „angereicherte und Energiegetränke“. Ihr Konsum stieg um gut 21 Prozent auf 6,1 Liter. Hohe Verluste mussten indessen Fruchtsaftgetränke hinnehmen, deren Verbrauch um rund 10 Prozent auf 9,9 Liter zurückging.
Hintergrund:
Die Berechnung zum Pro-Kopf-Verbrauch von Erfrischungsgetränken beruht auf den Daten des Statistischen Bundesamtes und umfasst nunmehr die finalisierten Außenhandels- und Bevölkerungszahlen sowie die Gesamtproduktion für das Jahr 2019. Bei den im März veröffentlichten Werten waren die zu diesem Zeitpunkt bis einschließlich des 3. Quartals 2019 vorliegenden Produktionsdaten um eine Hochrechnung der wafg für das 4. Quartal 2019 ergänzt worden.