Die Einbecker Brauhaus AG hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Absatz von 504.000 Hektolitern abgeschlossen – ein Minus von 3,7 Prozent. Der Umsatz sank leicht von 37,5 auf 36,7 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von rund 292.000 Euro. Dank Gewinnvortrag aus dem Vorjahr weist die Bilanz dennoch ein Plus von 117.000 Euro aus. Eine Dividende wird erneut nicht gezahlt.
Vorstand als Krisenmanager
Vor rund 400 Aktionären sprach Vorstand Marc Kerger offen über die angespannten Rahmenbedingungen: sinkender Pro-Kopf-Verbrauch, rückläufige Ausstoßzahlen, scharfer Preiswettbewerb sowie gestiegene Kosten für Energie und Rohstoffe. „Mehr als 50 Brauereien sind im vergangenen Jahr verschwunden. Wir wollen und werden nicht dazugehören“, so Kerger. Er habe im Vorjahr noch zu optimistisch geplant, sehe sich jetzt aber klar in der Rolle eines Krisenmanagers in einem erodierenden Markt. „Wir stemmen uns mit Innovationen gegen den schrecklichen Sturm in unserer Branche.“
Neue Produkte und Markenrelaunch
Um gegenzusteuern, setzt Einbecker auf Sortimentserweiterungen. Zu den jüngsten Neuprodukten zählen das Einbecker Helles, alkoholfreier Bock, Barrel-Bock sowie die Lager-Sorten mit und ohne Alkohol. Ab Herbst kommt ein weiteres Bier mit heimischer Braugerste zunächst in die Gastronomie und später in den Handel. Ebenfalls neu: das Nörten Helles, entwickelt gemeinsam mit der „Nörti-Community“ auf Instagram. Ergänzend sollen bis Jahresende auch Brauerei-Limonaden in Cola und Orange auf den Markt kommen.
Parallel läuft ein umfassender Markenrelaunch unter dem Motto „Echt.Einbecker“. Neue Kronkorkenfarben, überarbeitete Etiketten und eine optimierte Regalwirkung sollen die Markenpräsenz stärken. „Wir sind überzeugt, damit wichtige Impulse zu setzen, um neue Verwender zu gewinnen und den Wert unserer Marken zu unterstreichen“, betont Kerger. Auch die Cora-Spezi-Limonade erhält ein neues Design, um markenrechtlichen Konflikten mit der Paulaner-Brauerei vorzubeugen. Zudem wird der Internetauftritt künftig klarer zwischen Unternehmen und Marke trennen.