Bei der Mannheimer Privatbrauerei Eichbaum kommt es zu einem personellen und strukturellen Neustart: Wie die Brauerei meldet, haben Geschäftsführer Andreas Hiby-Durst und Technikchef Markus Lopsien ihre Ämter niedergelegt. Damit machten sie den Weg frei für eine Sanierungsgeschäftsführung, die das Unternehmen in der aktuell schwierigen Situation neu aufstellen soll.
Die neue Doppelspitze bilden Frank Reifel, Restrukturierungsspezialist der Mannheimer Unternehmensgruppe Falk, und Uwe Aichele, langjähriger Vertriebschef von Eichbaum. Unterstützt werden sie von Dr. Christoph Glatt (Schiebe und Collegen), der als Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht zum Generalbevollmächtigten bestellt worden ist.
Eichbaum hatte, wie bereits von Getränke News berichtet, einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht Mannheim ordnete am 29. Oktober die vorläufige Eigenverwaltung über das Vermögen des Unternehmens an und bestellte den Mannheimer Rechtsanwalt Thomas Oberle (SZA Schilling, Zutt & Anschütz) zum vorläufigen Sachwalter. „Dieser Schritt soll einen Neuanfang markieren“, erklärte Sanierungsgeschäftsführer Frank Reifel. Ziel sei es, die traditionsreiche Brauerei zu erhalten, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. Ihm sei bewusst, „dass damit eine große Aufgabe vor uns liegt“.
Auch der bisherige Geschäftsführer Andreas Hiby-Durst begründete den Schritt mit Verantwortung gegenüber Belegschaft und Region: „Die Entscheidung ist Ausdruck von Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, der Region und der über 340-jährigen Geschichte des Unternehmens.“
Das beim Gericht eingereichte Sanierungskonzept sieht vor, die Vertriebsaktivitäten zu verstärken und neue Märkte zu erschließen – insbesondere im Bereich Ready-to-Drink. Langfristig wolle sich Eichbaum „vom reinen Bierbrauer zum Getränkehersteller“ entwickeln. Parallel dazu läuft eine Investorensuche, bei der laut Unternehmen bereits erste vielversprechende Kontakte bestehen.
Der Betriebsrat sei in die Sanierung eng eingebunden und werde einen Vertreter in den vom Gericht eingesetzten Gläubigerausschuss entsenden. Sachwalter Thomas Oberle zeigte sich nach ersten Gesprächen mit der neuen Geschäftsleitung zuversichtlich: „Die Pläne des Unternehmens für eine Sanierung in Eigenverwaltung sind plausibel und nachvollziehbar.“
In seiner Mitteilung verweist Eichbaum auf eine seit Monaten angespannte Lage: Deglobalisierungstendenzen, geopolitische Unsicherheiten, eine unberechenbare Zollpolitik und der in diesem Jahr stark gesunkene Bierkonsum hätten das Unternehmen zusätzlich belastet.



























































































