Die Privatbrauerei Eichbaum ist insolvent. Das Amtsgericht Mannheim hat am 29. Oktober um 22 Uhr die vorläufige Eigenverwaltung über das Vermögen der Mannheimer Traditionsbrauerei angeordnet. Zum vorläufigen Sachwalter wurde der Mannheimer Rechtsanwalt Thomas Oberle bestellt.
Damit bleibt die Geschäftsführung zunächst im Amt, steht aber unter Aufsicht des Sachwalters. Oberle soll die wirtschaftliche Lage prüfen, die Geschäftsführung überwachen und über wesentliche Ausgaben und Verbindlichkeiten entscheiden. Gleichzeitig untersagte das Gericht Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen das Unternehmen. Ziel des Verfahrens ist eine Sanierung im Rahmen eines Insolvenzplans.
Bereits am Dienstagnachmittag wurden die rund 300 Beschäftigten im Rahmen einer Betriebsversammlung über den Schritt informiert (wir berichteten). Nach Getränke News-Informationen nahmen weder Inhaber Andreas Hiby-Durst noch Technik-Geschäftsführer Markus Lopsien an der Versammlung teil.
Die finanzielle Lage der Brauerei gilt seit Längerem als angespannt. Mutmaßlich wegen Liquiditätsengpässen hatte Eichbaum kürzlich die Markenrechte an Karamalz an die Brauerei Veltins verkauft (wir berichteten) – ein Schritt, der die wirtschaftliche Schieflage offenbar nicht aufhalten konnte. Mit dem Verlust von Karamalz hat Eichbaum seine umsatzstärkste Marke verloren.
Branchenkenner schätzen den Ausstoß derzeit auf rund 1,2 Millionen Hektoliter. Während die Marke Eichbaum nur noch regional Bedeutung hat, liegt der Schwerpunkt des Geschäfts im Bereich der Handelsmarken, vor allem für den Export. Dieses Segment hat zuletzt ebenfalls gelitten. Eichbaum belieferte auch nach Beginn des Ukraine-Kriegs weiterhin den russischen Markt. Durch neue Einfuhrbeschränkungen ist dieses Exportgeschäft inzwischen weitgehend zum Erliegen gekommen.



























































































