Dosenpreise purzeln in allen Warengruppen
Die Dose boomt – der Handel hat die Gebinderakete gezündet! Unbeeindruckt von der Bundesnotbremse und den langsam aufweichenden Kontaktbeschränkungen setzt der Handel mit impulsstarken Preispunkten auf das traditionell ausgehstarke Vatertags-Wochenende („Herrentag“). In vielen Vertriebsschienen des Handels erfährt die Dose eine Angebotsoptik wie seit Monaten nicht mehr. Ganz gleich, ob Bier oder Softdrinks – die wichtigsten Warengruppen finden sich wieder.
Erstmals mit dabei sind auch die gerade in den letzten zwölf Monaten stark prosperierenden Ready-to-drink-Produkte, die als Premix-Cocktails mit rund 10 Volumenprozent Alkohol beim Verbraucher punkten, darunter Havana Club Cola von Pernod Ricard oder Wodka Gorbatschow Lemon aus Oetkers Sektsparte.



Bei den Softdrinks fährt Coca-Cola die 10er-Aktionskartons in die wichtigsten Discountschienen und bleibt damit verlässlich unter der 4-Euro-Grenze; die Sonderposten-Marktkette Thomas Philipps macht es noch einfacher und vermarktet die gesamte Coke-Dosenpalette zum 0,33-Liter-Stückpreis von 39 Cent. Verrückte Aktionswelt: Für fünf Cent weniger gibt es beim Bier mehr – die Halbliterdose 5,0 Original ist schon für 34 Cent zu haben!
Kaufland setzt den wöchentlichen Rotstift gleich beim ganzen Dosenbier-Regal an und stellt die 0,5-Liter-Dose Krombacher diskontiert für 63 Cent ins Schaufenster. Die Siegerländer Brauer sind im Premium-Segment inzwischen unangetasteter Einweg-Marktführer der deutschen Brauwirtschaft, nachdem sich Krombacher 2017 zu einer nationalen Listung bei Aldi Nord und Süd entschlossen hat und sich damit offensiv zum Einwegwachstum bekannte.
Damit profitiert Krombacher am stärksten vom Dosenwachstum in Deutschland – der gesamte nationale Gebinde-Marktanteil in LEH, Getränkeabholmärkten und Tankstellen wuchs von 2018 bis 2020 von 7,8 auf 9,1 Prozent. Jedes zehnte Bier geht in Deutschland inzwischen mit einem öffnenden Zischen per Dose auf den Weg zum Durst.