Brown-Forman Deutschland feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Getränke News sprach mit Geschäftsführer Yiannis Pafilis über die Rolle seines Unternehmens am hiesigen Markt.
Getränke News: Wie hat Brown-Forman Deutschland das Jahr 2019 abgeschlossen?
Pafilis: Das Jahr 2019 brachte sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Alles in allem ist es uns sehr gut gelungen, die Weichen richtig zu stellen. Es war ein Meilensteinjahr, in dem wir das Wachstum unseres Unternehmens und unsere Entwicklung, sowohl individuell als auch als Team, verstärken konnten.
Getränke News: Wie hat sich im vergangenen Jahr Ihre Hauptmarke Jack Daniel’s entwickelt?
Pafilis: Wir konnten unsere Führungsposition im Whiskeybereich mit unserer Flaggschiffmarke Jack Daniel’s Tennessee Whiskey ausbauen sowie unsere Jack Daniel‘s Flavors stärken und das Wachstum unseres Premix-Longdrink-Geschäftes fortsetzen. Außerdem haben wir uns noch mehr auf unsere Super-Premium-Whiskeys aus den Jack Daniel’s- und Woodford Reserve-Markenfamilien fokussiert und zweistellige Wachstumsraten erzielt. Nicht zuletzt ist es uns gelungen, mit unseren neu erworbenen Marken The Benriach, The Glendronach und Glenglassaugh einen Fußabdruck in der Kategorie Scotch Malts zu hinterlassen.
Getränke News: Sie haben zur Jahreswende den neuen Premix „Jack & Berry“ in den Markt eingeführt. Bisher hat Jack Daniel’s bei den Longdrinks ja eher auf wenige klassische Sorten gesetzt. Wie kam es nun zu dem neuen Beerenmix?
Pafilis: Es würde nicht zu unserer Kultur und Tradition passen, sich einen Longdrink aus dem Nichts auszudenken und ihn in Dosen abzufüllen. Bei allen unseren Premixes hatte sich der Longdrink – bevor er zum Premix wurde – als solcher bereits etabliert. Unser Newcomer Jack & Berry hat in den letzten Jahren seine eigene Festival-Erfolgsgeschichte in Deutschland geschrieben. Beerenlimonade erfreut sich generell einer wachsenden Nachfrage und nachdem sie bei Festivals auf unseren beliebten Whiskey stieß – oder er auf sie – zeichnete sich schnell ab, dass es sich bei diesem Paar um eine erfolgversprechende Liaison handelt.
Getränke News: Wie schätzen Sie ganz allgemein den Markt für Premix-Longdrinks ein – und welche Rolle messen Sie darin Ihrer Marke bei?
Pafilis: Es sind Marken, die Kategorien treiben. Jack Daniel’s ist seit Jahren die stärkste Premix-Longdrink-Marke innerhalb der dynamisch wachsenden Kategorie und bietet ein großes Umsatzpotenzial für den Lebensmittelhandel und den Convenience-Kanal. Nach wie vor sind Mixgetränke mit Cola mit Abstand am umsatzstärksten, während die Premix-Longdrinks mit anderen Fillern als Cola am schnellsten wachsen.
Alle unsere Premix-Longdrink-Klassiker, allen voran Jack & Cola, aber auch Jack & Ginger und die Jack Daniel’s Lynchburg Lemonade, verzeichnen eine positive Entwicklung. Sie erfreuen sich bei den Erwachsenen über alle Altersgruppen hinweg großer Beliebtheit und die Gelegenheiten, sie zu genießen, sind vielfältig – zum Beispiel als perfekt vorgemixter Longdrink für das gemeinsame Grillen zu Hause oder das Picknick am Wochenende. Convenience hält als Trend an. Die Konsumenten bekommen ihren Longdrink in zuverlässig gemixter, hoher Qualität und sind bereit, dafür einen Premium-Preis zu bezahlen.
Getränke News: Brown-Forman Deutschland feiert im Herbst dieses Jahres sein zehnjähriges Jubiläum. Was waren seit 2010 die Meilensteine für Ihr Unternehmen?
Pafilis: Wir haben im Oktober 2010 eine Niederlassung mit Sitz in Hamburg für die Vermarktung und den Vertrieb der Brown-Forman-Marken gegründet, die wir 2012 in eine GmbH umgewandelt haben. Davor wurden unsere Marken in Deutschland über einen Distributionspartner vertrieben. Bis heute ist die Mitarbeiterzahl deutschlandweit auf über 130 Personen angewachsen. Der Vertrieb besteht nun schon seit einigen Jahren komplett aus einer Mannschaft aus dem eigenen Haus. Brand- und Trade-Marketing arbeiten gemeinsam in einem Geschäftsbereich; dies hat sich sehr bewährt und die Qualität der Zusammenarbeit nochmals gesteigert.
Getränke News: Wie haben sich Ihre Geschäfte seit den Anfängen entwickelt?
Pafilis: Wenn ich unsere Geschichte der letzten zehn Jahre mit einer Überschrift versehen müsste, dann würde diese lauten: „Kontinuierliches Wachstum auf allen Ebenen“. Ich habe die Erfolgsgeschichte, die Brown-Forman vor zehn Jahren auf dem deutschen Markt begann, immer mit großem Interesse und auch mit Begeisterung verfolgt.
Das Team in der Hamburger Zentrale und die bundesweit tätigen Außendienstmitarbeiter haben es geschafft, die Ergebnisse der damals schon erfolgreichen Marke Jack Daniel’s und der weiteren Fokusmarken überdurchschnittlich zu verbessern und den Marktanteil Jahr für Jahr auszubauen. Unser Ziel, noch näher an unseren Kunden und Konsumenten zu sein und uns noch mehr an ihnen zu orientieren sowie starke Handelspartnerschaften aufzubauen, haben wir seit Anbeginn konsequent im Blick.
Getränke News: Welche Priorität hat für den Konzern der deutsche Markt?
Pafilis: Der deutsche Markt ist für Brown-Forman einer der Top 3-Märkte der Welt, einschließlich der USA. Wir tragen maßgeblich zum Gesamterfolg von Brown-Forman weltweit bei und haben unseren Beitrag Jahr für Jahr deutlich gesteigert. Mit unserer Markenikone Jack Daniel’s sind wir Treiber der Kategorie American Whiskey in Deutschland, die in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen ist.
Der Erfolg der eigenständigen Brown-Forman-Organisation in Deutschland seit der Grundsteinlegung vor zehn Jahren hatte sicherlich auch positiven Einfluss auf die Gründung weiterer eigener Brown-Forman-Marketing- und Vertriebsgesellschaften in anderen europäischen Märkten wie in Frankreich und Spanien oder in Kürze auch in Großbritannien.
Unser Gesprächspartner
Yiannis Pafilis ist seit September 2017 Geschäftsführer von Brown-Forman Deutschland. Neben dem deutschen verantwortet er auch den tschechischen Markt. Der gebürtige Athener ist bereits seit 1998 für Brown-Forman tätig. Vor seiner Zeit als Deutschland-Chef war er drei Jahre lang General Manager für Russland. Pafilis begann seine Karriere bei Brown-Forman als Sales Development Manager in Griechenland, bevor er 2006 zum Country General Manager für Griechenland und Zypern ernannt wurde. Es folgten zwei Jahre als Group General Manager für Südosteuropa.