Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) will 2025 fünf deutsche Standorte schließen, um im harten Wettbewerb Kosten zu sparen, sich an veränderte Bedingungen in der Getränkelogistik anzupassen und sein Produktions- und Logistiknetzwerk besser auszulasten. Betroffen sind der Produktions- und Logistikstandort Köln sowie die Logistikstandorte in Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen.
Mit den geplanten Veränderungen sollen insgesamt 505 Arbeitsplätze wegfallen und 207 an andere Standorte in Deutschland verlagert werden. Gleichzeitig sollen an mehreren Standorten insgesamt 78 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Abbau ist für Coca-Cola nicht der erste Einschnitt dieser Art. Laut Angaben der Gewerkschaft NGG hat der Konzern seit 2010 in Deutschland insgesamt 40 Standorte geschlossen und rund 5.000 Arbeitsplätze abgebaut.
Betrieb in Köln verschwindet komplett
Im Rahmen der aktuellen Maßnahmen wird zunächst Ende März die Produktion in Köln eingestellt, Ende September entfällt der Standort komplett. Mit vier Betrieben in Köln, Dorsten, Mönchengladbach und Bad Neuenahr sei die Standortdichte im Westen sehr hoch, teilt der Konzern dazu mit. Zudem fehlten Köln als kleinstem Betrieb Ausbau- und Wachstumsmöglichkeiten. In den übrigen Werken soll damit die Produktion effizienter werden.
Das Kölner Produktionsvolumen der PET-Mehrwegflaschen-Linie soll innerhalb des Netzwerks verteilt werden. Die Produktion von Bag-in-Box zieht nach Dorsten um, wo eine neue BiB-Linie installiert werden soll. Weiterhin ist geplant, die Logistikaktivitäten von den benachbarten Standorten in Mönchengladbach und in Bad Neuenahr aus zu führen und den Kundenservice am Standort in Hildesheim zu bündeln.
Logistikstandorte besser auslasten
Als weitere Gründe führt Coca-Cola die Veränderungen der letzten Jahre in der Getränkelogistik an: Große Handelspartner stellten verstärkt von der Direktbelieferung auf die Belieferung über das Zentrallager um. Kleinere Kunden bestellten zunehmend über den Getränkefachgroßhandel. In der Folge würden die Zahl der direkten Kunden und Bestellungen sowie das Lagerausgangsvolumen an den Coca-Cola-Logistikstandorten deutlich sinken.
Deshalb sollen die Logistikstandorte in Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen und Bielefeld zum 31. März 2025 aufgegeben und der Betrieb des Cross-Docks in Memmingen zum 31. Dezember 2025 eingestellt werden. Das Logistikvolumen soll auf andere Standorte verteilt werden, um diese noch besser auszulasten. Darüber hinaus ist geplant, die Kommissionierung für die Direktbelieferung aus Halle zum 31. März 2025 einzustellen. Die Aktivitäten im Kundenservice und in der Tourenplanung sollen weiter gebündelt werden.
Stellenstreichungen sozialverträglich gestalten
Darüber hinaus will das Unternehmen einzelne Fachbereiche verschlanken, Aufgaben bündeln und vereinfachen. In diesem Zusammenhang sollen in den Abteilungen Business Process & Technology, People & Culture, Sales Operations und Sales Support in der Summe 37 Stellen in Deutschland entfallen.
„Wir haben die Pläne sorgfältig geprüft und das Für und Wider abgewogen. Die geplanten Veränderungen sind aber notwendig, um unser Unternehmen effizienter aufzustellen und an die Marktanforderungen anzupassen, sodass wir auch weiterhin wettbewerbsfähig sind“, erklärt Tilmann Rothhammer, Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain bei CCEP DE, die Einschnitte beim Personal. Man wolle alle Veränderungen „sozial verantwortungsvoll und transparent“ umsetzen.