Die deutschen Brauereien rutschen immer tiefer in die roten Zahlen: Die „überaus kalten Temperaturen“ zu Monatsbeginn hätten die Gewinne aus dem August des Vorjahres wieder zunichte gemacht, meldet der Deutsche Brauer-Bund (DBB) unter Hinweis auf aktuelle Erhebungen des Statistischen Bundesamts. Demnach ging der Bierabsatz in dem Sommermonat insgesamt um 11,5 Prozent auf rund 7,8 Millionen Hektoliter zurück. Für die ersten acht Monate 2023 resultiert daraus insgesamt ein Minus von 4,1 Prozent auf 57,9 Millionen Hektoliter.
Noch schwächer entwickelten sich im August die Ausfuhren mit einem Rückgang um 13,5 Prozent auf 1,3 Millionen Hektoliter. Besonders stark fielen dabei die Exporte in Drittländer ins Gewicht, die um 21,6 Prozent zurückgingen – ein „miserables“ Ergebnis, das sogar noch unter dem ebenso negativen August 2019, dem letzten vor der Corona-Pandemie, liege, wie der DBB kommentiert. Die Lieferungen in EU-Länder waren indessen lediglich um 6,5 Prozent rückläufig.
Schlecht sah es im August auch für die Biermischgetränke aus: Ihr Absatz stürzte um 26,9 Prozent auf 405.076 Hektoliter ab.
Nur ein Bundesland mit Absatzplus
Ernüchternd fällt auch der Blick auf die Statistik der einzelnen Bundesländer aus: Positiv schlossen nur die Brauereien aus Sachsen-Anhalt (+6,5 Prozent) den August ab, die Unternehmen aus allen anderen Ländern lagen im Minus.
Am stärksten verloren die Brauereien aus Thüringen und Hessen mit -28,3 Prozent bzw. -28,0 Prozent. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern (-20,5 Prozent), Niedersachsen/Bremen (-19,0 Prozent) sowie Rheinland-Pfalz/Saarland (-18,6 Prozent). Zweistellige Verluste melden auch Schleswig-Holstein/Hamburg (-17,7 Prozent) und Baden-Württemberg (-15,0 Prozent).
Die Brauereien aus dem mengenmäßig größten Bierland Bayern verzeichneten einen Absatzrückgang um 9,1 Prozent, in Berlin/Brandenburg lag das Minus bei 8,2 Prozent. Die prozentual geringsten Rückgänge schrieben Sachsen (-7,9 Prozent) und das zweitgrößte Bierlieferland Nordrhein-Westfalen (-6,1 Prozent).
In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht enthalten.