Nach mehreren schwierigen Monaten kann die Brauwirtschaft im November 2021 erstmals wieder Zuwächse verzeichnen: Der bundesweite Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,6 Prozent auf rund 6,5 Millionen Hektoliter und erreichte damit annähernd den Stand von 2019. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die der Deutsche Brauer-Bund veröffentlicht hat.
Die Branchenvertretung begründet das positive Ergebnis damit, dass die Verkäufe vor einem Jahr durch den Anfang November 2020 in Kraft getretenen Lockdown außergewöhnlich niedrig ausfielen. In ähnlichem Maße stieg im November der Absatz von Biermischgetränken; er legte um 13,7 Prozent auf 210.478 Hektoliter zu.
Unterschiedlichen Anteil an der positiven Entwicklung des Bierabsatzes hatten die verschiedenen Bundesländer. Zwar gingen die verkauften Mengen in keinem Land zurück, die Ergebnisse schwanken aber von stagnierenden Zahlen in Berlin/Brandenburg bis zu einem Plus von 51,5 Prozent in Schleswig-Holstein. Die Plätze 2 und 3 mit +18,8 und +16,8 Prozent belegten Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. Die größten Bierproduzenten Nordrhein-Westfalen (Gesamtabsatz rund 1,6 Mio. hl) und Bayern (1,7 Mio. hl) erreichten jeweils mit Zuwächsen um 16 Prozent die Plätze 5 und 6.
Als „bemerkenswert“ stuft der Deutsche Brauer-Bund die Entwicklung der Bierexporte ein: Die Ausfuhren in Drittstaaten lägen inzwischen um gut zehn Prozent über den Absätzen in EU-Ländern. Deutlich positiv entwickelten sich allerdings beide Werte: Die Lieferungen in EU-Länder stiegen um 18,8 Prozent, die Ausfuhren in Drittländer um 13,0 Prozent. Insgesamt wuchsen die Exporte im November um 15,7 Prozent auf rund 1,1 Millionen Hektoliter. Davon wurden 577.708 Hektoliter in Märkte außerhalb der EU geliefert.
Eine Entwarnung fürs Gesamtjahr sind die November-Ergebnisse noch nicht: Von Januar bis November addiert sich das Minus beim Bierabsatz immer noch auf 2,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum 2021 waren es allerdings noch -5,3 Prozent gewesen. Daten fürs Gesamtjahr liegen aktuell noch nicht vor.
In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind alkoholfreie Biere und Malztrunk nicht enthalten.