Die Brauereien aus Deutschland klagen über massive Kostensteigerungen. Neben den Energiepreisen sind vor allem Braumalz und Verpackungsmaterialien deutlich teurer geworden, meldet der Deutsche Brauer-Bund (DBB). „Die Inflation setzt die Wirtschaft unter hohen Druck. Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten 2023 auf hohem Niveau bleiben und teilweise weiter steigen“, so DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele.
Neben der Aufrechterhaltung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung sei der anhaltend hohe Kostendruck die größte Herausforderung für die Brauwirtschaft. Vor allem stark steigende Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte sowie Personal und Logistik belasten die Unternehmen. Zahlreiche Brauereien in Deutschland stehen vor einem äußerst schwierigen Geschäftsjahr und haben für 2023 bereits Preiserhöhungen angekündigt.
Nach Einschätzung des Verbandes haben sich die deutschen Brauereien in den vergangenen Jahren als äußerst widerstandsfähig erwiesen und sich in den Krisen insgesamt erfolgreich behaupten können. „Viele Brauereien konnten die Erfahrungen aus der Corona-Krise nutzen, auch wenn die Dimensionen heute ungleich größer sind“, sagt Eichele. „Wir arbeiten seit nunmehr fast drei Jahren in einem permanenten Krisenmodus. Kostensteigerungen und unerwartete Engpässe in den Lieferketten begleiten uns schon seit Beginn der Pandemie.“ Der Krieg in der Ukraine habe die Probleme nochmals verschärft. Heute jedoch sei die Brauwirtschaft deutlich resilienter als früher, so Eichele.
Von Januar bis November 2022 betrug der Bierabsatz der Brauereien aus Deutschland 81,2 Millionen Hektoliter. Das ist zwar ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Krisenjahr 2021, jedoch immer noch 4 Millionen Hektoliter weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Absatzzahlen für das Gesamtjahr 2022 werden vom Statistischen Bundesamt Anfang Februar veröffentlicht.