Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) hat einen Bericht der „Bild“-Zeitung zurückgewiesen, der alkoholfreien Bieren ein erhöhtes Diabetes-Risiko zuschreibt. Die Schlagzeile basiert auf einer Studie der Ruhr-Universität Bochum, die drei verschiedene alkoholfreie Biere (Weizen, Pils, Bier-Mix) mit Wasser verglichen und bei jungen erwachsenen Konsumenten verschiedene Biomarker analysiert hat, darunter deren Glukose- und Lipidstoffwechsel.
Der Verband kritisiert insbesondere die Aussagekraft der Untersuchung. Eine Kontrolle der Ernährung der Probanden habe nicht stattgefunden, ebenso wenig eine Erhebung des Konsums anderer Getränke. „Die Testergebnisse fallen für jedes der drei nicht näher benannten Biere anders aus und ergeben kein schlüssiges Gesamtbild, so dass allgemeine Aussagen für die Kategorie der alkoholfreien Biere auf dieser Basis sicher nicht getroffen werden können“, heißt es in der Mitteilung des DBB. Auch lasse die Studie offen, ob die gemessenen Werte klinisch relevant seien oder sich im normalen Bereich bewegten.
Zudem verweist der Brauer-Bund darauf, dass alkoholfreies Bier mit natürlichen Rohstoffen gebraut werde und deutlich weniger Kalorien enthalte als alkoholhaltiges Bier oder Fruchtsäfte. Die Stiftung Warentest habe alkoholfreien Bieren zuletzt im Juni 2024 eine hohe Qualität attestiert. Je nach Brauweise könne der Zuckergehalt variieren, ein Vergleich mit Wasser sei daher nicht sachgerecht. Auch das Deutsche Institut für Sporternährung habe sich positiv über alkoholfreie Biere geäußert und deren Vorteile für Sportler hervorgehoben.
In der Studie selbst findet sich laut DBB kein Beleg für ein Diabetes-Risiko. Zwar ließen sich statistische Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen, doch sei nicht belegt, ob diese auf den Konsum alkoholfreier Biere zurückzuführen seien. Ein Kausalzusammenhang lasse sich aus den Daten nicht ableiten.