Bitburger Ventures, die Beteiligungsgesellschaft der Bitburger Holding, investiert nach Informationen des Online-Magazins „deutsche-startups.de“ eine mittlere einstellige Millionensumme in das Berliner Cannabis-Start-up Sanity Group. Zuletzt investierten Holtzbrinck Ventures, Cherry Ventures, TQ Ventures und Calyx rund 20 Millionen Euro in das junge Unternehmen.
Seit Mitte 2018 hat sich die Bitburger Holding an zahlreichen Start-ups beteiligt, unter anderem an der sozialen Konsumgütermarke Share, am Wasseraufbereitungsunternehmen Mitte, an Hello Fresh Go und an Snooze, einem Schlafgetränk auf Kräuterbasis. Dabei gehe es stets um den Werterhalt des Familienunternehmens Bitburger, erläuterte Matthäus Niewodniczanski, als Vertreter der siebten Generation operativ für das Beteiligungsgeschäft zuständig, bereits Anfang Januar in einem Interview mit dem Handelsblatt.
Bier bleibt weiterhin das Kerngeschäft
„Unser emotionaler Mittelpunkt ist das Braugeschäft – und das Beteiligungsgeschäft hilft uns dabei, das Risiko zu streuen und langfristig zu wachsen“, so Niewodniczanski. Eine breite Basis mache unabhängiger und lasse es zu, auch mal schwierige Phasen zu überstehen. „Für uns sind junge Firmen außerdem eine Quelle der Inspiration. Sie können uns helfen, das Kerngeschäft zu verbessern. Deshalb investieren wir in sie.“
In dem Familienkodex der mittlerweile 35 Bitburger-Gesellschafter sind die Ziele der Wertentwicklung klar geregelt. Es gehe immer darum, den größten Teil der Erträge wieder zu investieren, erklärt Matthäus Niewodniczanski. „Das Ziel ist, dass das Unternehmen im Wert mindestens so schnell wächst, wie die Familie größer wird“, so der Holding-Geschäftsführer. Das langfristig angestrebte Wertwachstum sei fünf Prozent pro Jahr, nach Inflation. Man wolle aber nicht wachsen um jeden Preis, angestrebt sei vor allem Kontinuität. Deshalb sei Bitburger interessiert an Nischen-Marktführern, die eine langfristige Perspektive haben.
Deutschland ist drittgrößter Markt
Auch Krombacher-Mitinhaber Bernhard Schadeberg investiert in medizinisches Cannabis. Seit September 2019 ist er an dem Berliner Cannabis-Start-up Demecan beteiligt und hält dort 15,9 Prozent der Anteile (wir berichteten). Europa gilt als einträglicher Zukunftsmarkt für medizinische Cannabis-Produkte. Demecan schätzt das Marktvolumen allein in Deutschland bis 2024 auf rund 1,2 Milliarden Euro. Schon heute sei Deutschland der drittgrößte Markt für medizinisches Cannabis.