Die Berentzen-Gruppe AG trennt sich von ihrem Standort Grüneberg in Brandenburg (Kapazität 100 Millionen Liter pro Jahr), an dem alkoholfreie Getränke der Unternehmensgruppe produziert werden. Dies gab das Unternehmen heute im Rahmen der Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen bekannt. „Der Standort Grüneberg ist insbesondere seit den massiven Kostensteigerungen als Folge des Krieges in der Ukraine sowohl unter Ergebnis- als auch Liquiditätsgesichtspunkten für die gesamte Unternehmensgruppe belastend“, sagt Oliver Schwegmann, CEO der Berentzen-Gruppe. Eine Weiterführung dieses Standortes sei daher unter ökonomischen und strategischen Gesichtspunkten keine Option. Der Standort und die gut 70 Arbeitsplätze sollen durch einen Verkauf gesichert werden.
„Wir freuen uns daher sehr, dass wir aktuell in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem strategischen Erwerber stehen, der das Ziel hat, den Geschäftsbetrieb zu übernehmen,“ so Schwegmann. Der beabsichtigte Verkauf werde im Geschäftsjahr 2024 voraussichtlich zu einem einmaligen ergebnisbelastenden, aber überwiegend liquiditätsneutralen Ergebnissondereffekt in Höhe von etwa 4,9 Millionen Euro führen. Mittelfristig erwarte die Berentzen-Gruppe aus dem Verkauf hingegen positive Auswirkungen in Höhe von bis zu einer Million Euro pro Jahr auf das Konzernbetriebsergebnis. An dem Standort in Grüneberg sollen auch künftig in Lohnabfüllung Berentzen-Produkte wie die Marke „Mio Mio“, die in Grüneberg ihren Ursprung hat, abgefüllt werden.
Rohertragskraft gesteigert
Für das erste Halbjahr 2024 meldet die Berentzen-Gruppe vorläufig ein Plus von 55 Prozent auf 5,1 Millionen Euro beim Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen und Steuern. Die deutlichen Zuwächse seien im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen sei es gelungen, durch umgesetzte Preiserhöhungen nicht nur die starken Kostensteigerungen der vergangenen Jahre zu kompensieren, sondern auch Margenqualität wieder zurückzugewinnen. Darüber hinaus habe der Vermarktungserfolg der jüngsten Innovation unter der Dachmarke Berentzen, der Smoothie Shot, zu der Ergebnisentwicklung beigetragen. „Wir haben bereits im vergangenen Jahr stets betont, dass es nun das wichtigste Ziel sei, Rohertragskraft zurückzugewinnen. Dies gelingt uns jetzt schon einige Quartale in Folge“, sagt Schwegmann.
Das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte 9,4 Millionen Euro. Die Konzernumsatzerlöse beliefen sich auf 88,1 Millionen Euro (- 1 Prozent). Die anhaltende Konsumflaute und fehlende Vermarktungsinitiativen aufgrund schwieriger Preisverhandlungen mit wichtigen Handelspartnern hätten zu rückläufigen Absatzvolumina geführt. Für das Geschäftsjahr 2024 ist Schwegmann dennoch optimistisch: „Wir rechnen damit, dass wir trotz niedrigerer Konzernumsatzerlöse als ursprünglich erwartet ein höheres Konzernbetriebsergebnis erzielen werden.“